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Die Tour de France aus Schweizer Sicht

Alex Zülle ist einer der bisher sieben Schweizer, die es an der Tour de France auf einen Podestplatz schafften Keystone

100 Jahre Tour de France: Die diesjährige Tour startete am Samstag in Paris. An den bisher 89 Grossen Rundfahrten haben 182 Schweizer teilgenommen.

Für einige wurde die Tour zur wichtigen Premiere, andere verewigten sich in den Siegerlisten. Eine kleine Übersicht.

Samstag, 5. Juli, 15.50 Uhr: Am Fuss des Eiffelturms startet die Jubiläums-Tour de France mit einem 6,5 Kilometer langen Prolog.

Eine Spezialität, in der sich bisher erst ein Schweizer durchgesetzt hat, Alex Zülle 1996. Beispiel eines Schweizer Erfolgs in der Geschichte der Grossen Rundfahrt.

Ferdi und Hugo …

Die Tour feiert zwar dieses Jahr ihre 100 Jahre, doch findet die Rundfahrt erst zum 90. Mal statt. Der Grund: Während der Zeit der Weltkriege war die Tour nicht gerollt.

In der bisherigen Geschichte der Tour de France gingen lediglich zwei Schweizer als Sieger hervor: Ferdi Kübler 1950 und Hugo Koblet 1951.

Sieben weitere Male schafften es Schweizer Fahrer auf die unteren Stufen des Siegerpodests: Ferdi Kübler (1954), Tony Rominger (1993) und Alex Zülle (1995, 1999) wurden zweite. Leo Amberg (1937), Fritz Schär (1954) und Urs Zimmermann (1987) schliesslich standen auf der untersten Podeststufe.

Zudem konnten Schweizer Fahrer in der bisherigen Geschichte der Tour 50 Etappensiege feiern.

Von 1904 bis 1967 hatte sich die Ziellinie auf dem 454 Meter langen zementierten Ring im Parc des Princes befunden, von 1968 bis 1974 auf der Piste Municipale von Vincennes und seit 1975 auf den Champs-Elysées.

1903, bei der ersten Tour de France, war die die Ziellinie in Ville-d’Avray vor dem Restaurant Père Auto gelegen (Preisverleihung im Parc des Princes).

Rund zwanzig Schweizer «Premieren»

Im Verlauf der Jahre gab es gut zwanzig Schweizer «Premieren». Die Liste ist nicht abschliessend, es könnten auch einige mehr gewesen sein.

Das geht vom ersten Etappensieg des Schweizers Charles Leaser für Festina (1998) bis zum Ausschluss von Laurent Dufaux, Alex Zülle und Armin Meier wegen Dopings mit EPO.

Und dann gab es noch den schweren Sturz von Hugo Koblet auf dem Col du Soulor, nach dem er aufgeben musste. Es war der bis dahin schlimmste Schweizer Sturz.

Fünf Schweizer am Start

Unter dem Eiffelturm sind dieses Jahr fünf Schweizer mit am Start: Der Waadtländer Laurent Dufaux, der Neuenburger Steve Zampieri, der Urner Markus Zberg, der Berner Sven Montgomery und Pierre Bourquenoud, der Neuling aus Freiburg. Damit haben in 100 Jahren 187 Schweizer die Tour de France mitbestritten.

Werden die Fahrer in diesem Jahr zur Liste von «Premieren» oder gar zu jener der Etappensieger beitragen? Auf den ersten Blick sind die Chancen für einen Platz auf dem Siegerpodest sehr klein.

Aber man kann nie wissen … Letzten Sommer konnte der Tessiner Rubens Bertogliati (der dieses Jahr nicht dabei ist) zur allgemeinen Überraschung in Luxemburg mit einem Etappensieg aufwarten. Ein Erfolg, der ihm vorübergehend das Maillot jaune, das Leadertrikot, einbrachte.

198 «Strassensklaven»

Auf also zur 3361 Kilometer langen Fahrt dieser Tour, an deren Anfang der Prolog steht. Insgesamt gibt es 20 Etappen, drei davon Bergetappen, zwei Ruhetage, 104 Einzelzeitfahren, 68 Mannschafts-Zeitfahren, 21 Pässe und 2’871’000 Euro Preisgeld, davon gehen 400’000 an den Sieger.

Vor hundert Jahren hatte sich die Preissumme noch auf 20’000 Goldfrancs belaufen, und der Sieger hatte 3000 französische Francs erhalten (ein Kilo Brot kostete 0,40 Centimes).

Damals bestand das Feld aus 60 Fahrern. Dieses Jahr werden 198 «Strassensklaven» mit dabei sein. Die Bezeichnung wurde den Fahrern der Tour 1924 von Albert Londres verpasst.

Der Starreporter des «Petit Parisien» war beeindruckt von den Erzählungen der Brüder Pelissier über die Bedingungen an der Tour.

swissinfo, Pierre-Henri Bonvin
(Übersetzung: Charlotte Egger)

Bibliographie: «Histoire du Tour de France», «Le Tour des Suisses», «VELO magazine», «L’Histoire, les archives du Tour», «VELO Gotha», «Almanacco del Ciclismo», «Dictionnaire du cyclisme».

Die Tour de France begann am Samstag in Paris, gleichzeitig wird ihr 100-jähriges Jubiläum gefeiert.

Das Programm: 20 Etappen, 3361 Kilometer mit einem Prolog zu Beginn, drei Bergziele, zwei Ruhetage, 104 Einzelzeitfahren, 68 Mannschaftszeitfahren und 21 Pässe.

Dieses Jahr sind nur fünf Schweizer Fahrer am Start: Der Waadtländer Laurent Dufaux, der Neuenburger Steve Zampieri, der Urner Markus Zberg, der Berner Sven Montgomery und Pierre Bourquenoud, der Neuling aus Freiburg.

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