Doris Leuthard unterzeichnet Abkommen in Oman
Die Schweizer Wirtschaftsministerin hat am ersten Tag ihrer Reise an den persischen Golf in Oman ein Doppelbesteuerungs-Abkommen für Fluggesellschaften unterzeichnet.
Doris Leuthard ist das erste Mitglied der Landesregierung, das dem Sultanat einen offiziellen Besuch abstattet.
Das Abkommen betrifft auch die Swiss. Die Schweizer Airline bedient heute die Strecke Zürich in die omanische Hauptstadt Maskat via Dubai, wobei die Verbindung in Zusammenarbeit mit der Oman Air angeboten wird.
Mit dem Abkommen wird verhindert, dass der Ertrag der Oman Air aus dem Billetverkauf in der Schweiz besteuert wird.
Die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder seien bescheiden und stark ausbaufähig, sagte Bundesrätin Doris Leuthard in Maskat.
Um die wirtschaftlichen Bande beider Länder zu stärken, kam Leuthard mit Wirtschaftsminister Ahmed Macki sowie dem omanischen Handels- und Industrieminister Makbul bin Ali und dem Vizepremierminister Said Fahad bin Mahmud Al Said zusammen.
«Heute haben wir in den Beziehungen zwischen unseren Ländern einen Schritt vorwärts gemacht», betonte Leuthard nach dem Treffen gegenüber swissinfo.
«Wir haben über verschiedene Sektoren gesprochen, in denen wir die Zusammenarbeit verbessern könnten. So über Finanzdienstleistungen, Versicherungen aber auch über den Tourismus oder die Sonnenenergie-Technik.»
Freihandelsabkommen angestrebt
Dabei setzte sich die Bundesrätin auch für den Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der EFTA und den Ländern des Golfkooperationsrats (GCC) ein. Zum GCC gehört neben Oman unter anderem auch Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Die Minister hätten in den Gesprächen der Bedeutung eines Freihandelsabkommens EFTA-GCC zugestimmt, sagte Leuthards Sprecherin Simone Hug.
Ein solches werde Oman demnächst mit der EU abschliessen. Danach sei der Weg offen für das Freihandelsabkommen mit der EFTA, habe es geheissen. Einem Abschluss im nächstem Frühling stehe laut dem omanischen Vizepremier nichts entgegen.
Tourismus im Zentrum
Die bislang in Oman schwach vertretene Schweizer Wirtschaft, die mit einer grossen Delegation angereist war, wittert Geschäftsgelegenheiten. Denn die Wirtschaft des Sultanats ist im ersten Halbjahr 2007 um satte 8,3% gewachsen.
Der Anstieg ist einzig der Nicht-Ölwirtschaft zu verdanken. Denn trotz der neuen Ölpreisrekorde stagnierte der Erdöl- und Gassektor. Dagegen konnten die Industrie um 18% und der Dienstleistungssektor um 17% zulegen.
Angesichts zur Neige gehender Erdölreserven will Oman seine Abhängigkeit vom «schwarzen Gold» reduzieren.
So wird die Infrastruktur wie Containerhäfen, Transportwege oder Telekommunikation stärker ausgebaut und der Tourismus, die Aluminiumindustrie und die Petrochemie massiv gefördert. Das Land sucht dringend Fachkräfte.
«Wir werden sehr viel Geld in den Tourismus investieren, der für uns sehr wichtig ist», sagte der omanische Wirtschaftsminister Macki vor den Medien. Dabei wolle man von der Erfahrung der Schweizer Hotelfachschulen bei der Ausbildung von Personal profitieren.
swissinfo und Agenturen
Das Sultanat Oman belegte vom Handelsvolumen her im vergangenen Jahr den viertletzten Platz der Schweizer Handelspartner im Mittleren Osten und Nordafrika.
Die Schweizer Ausfuhren nach Oman betrugen 2006 lediglich 111,2 Mio. Franken. Die Einfuhren fielen mit 20,4 Mio. Fr. noch tiefer aus.
Im 1. Halbjahr 2007 ist die Wirtschaft Omans um satte 8,3% gewachsen.
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