Die in der Schweiz blockierten Duvalier-Gelder in der Höhe von rund sieben Mio. Franken gehen an die Republik Haiti. Das Bundesstrafgericht in Bellinzona wies die letzte Beschwerde gegen die Herausgabe ab.
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Mit dem Entscheid aus Bellinzona ist eine Stiftung des kriminellen Clans von Ex-Diktator Jean-Claude Duvalier mit ihrer Beschwerde definitiv abgeblitzt.
Die in Liechtenstein domizilierte Stiftung hatte die Herausgabe der Millionen an Haiti zu verhindern versucht. Gemäss früheren Zusagen soll das Geld haitianischen Hilfsorganisationen zukommen.
Somit könnte das seit 1986 dauernde juristische Seilziehen um die Gelder des 1986 gestürzten haitianischen Diktators Jean-Claude Duvalier auf Schweizer Banken ein baldiges Ende haben. Allerdings ist noch der Weiterzug ans Bundesgericht in Lausanne möglich.
Nachdem die Schweizer Konten im Jahr 2002 eingefroren worden waren, hatte das Bundesamt für Justiz (BJ) schliesslich am 11. Februar 2009 gestützt auf ein Rechtshilfegesuch die Herausgabe einer Summe von rund sieben Millionen Franken an die Republik Haiti angeordnet. Die Gelder befinden sich bei einer schweizerischen Bank im Besitze von Jean-Claude Duvalier und ihm nahe stehenden Personen.
Die haitianischen Behörden werfen dem ehemaligen Staatspräsidenten «Baby Doc» Jean-Claude Duvalier vor, von seinem Amtsantritt 1971 bis zu seiner Flucht nach einem Volksaufstand 1986 mit Hilfe seiner Entourage die Staatskasse geplündert zu haben. Laut Regierung legte er veruntreute Gelder in der Höhe von mehreren hundert Mio. US-Dollar im Ausland an, so auch in der Schweiz.
swissinfo.ch und Agenturen
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