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Ein Schweizer Traditionswerkzeug hat ausgedient

Das traditionelle Messer führte immer wieder zu Verletzungen. Keystone

Das gute alte Armee-Sackmesser, seit Jahrzehnten unverzichtbarer Wegbegleiter jedes Schweizer Wehrmanns, muss dem technologischen Fortschritt weichen.

Die Schweizer Armee will das alte Messer durch ein neues, moderneres und auch sichereres Gerät ersetzen. Und: Das neue Messer wird nicht mehr zwingend «made in Switzerland» sein.

Für den Ersatz seien verschiedene Aspekte ausschlaggebend gewesen, sagte Armeesprecher Felix Endrich zu einer Meldung von Radio DRS.

Die Anforderungen hätten sich seit der Einführung des alten Messers im Jahr 1961 geändert.

«Die Technologie hat unheimliche Fortschritte gemacht, da wollen wir uns anpassen», sagte er.

Da Geräte heute meist Kreuzkopfschrauben haben, soll der Benützer künftig über einen entsprechenden Schraubenzieher verfügen. Und: «Eine arretierbare Klinge wird das neue Messer sicherer machen», so Endrich. Damit soll die Verletzungsgefahr verringert werden.

Neu ist geplant, das Messer auch mit einer Säge auszustatten; die Klinge ist dank Wellenschliff stabiler.

Weltweite Ausschreibung

Vorerst sieht die Armee die Fertigung von 65’000 neuen Messern vor, deren Produktion weltweit in WTO-Ländern ausgeschrieben werden soll. Bei einem Stückpreis von 18 Franken beläuft sich das Auftragsvolumen auf 1,17 Mio. Franken.

Später sollen nochmals 30’000 Messer bestellt werden. Die Einführung des neuen Messers ist auf Ende 2008 geplant.

Vergangenen Herbst sei ein Versuchstyp getestet worden, angelehnt an das Deutsche Bundeswehrmesser, erklärte Endrich. Dieses wird vom Schweizer Messerhersteller Victorinox produziert, der nach eigenen Angaben für rund 20 Armeen Taschenmesser herstellt. Laut Endrich ist dieser Test aber nicht präjudizierend.

Grün statt Silbergrau

Auch am traditionellen silbergrauen Design des heutigen Messers soll nicht festgehalten werden.

Gemäss Endrich wird das neue Messer in einem Grünton produziert, aber weiterhin das Schweizer Wappen tragen.

Zur Ausstattung gehört neu auch eine Tasche, in der das Messer an einen Gürtel gehängt werden kann.

swissinfo und Agenturen

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Ende des 19. Jahrhunderts schrieb die Schweizer Armee erstmals einen Auftrag für die Lieferung von Soldatenmessern aus.

Der Schweizer Messerschmied Karl Elsener, Gründer von Victorinox, gründete daher den Schweizerischen Messerschmiedverband, um die Soldatenmesser im eigenen Land herzustellen. 1891 erfolgte dann die erste Lieferung an die Schweizer Armee.

Neben dem Messer selbst gehören zum Beispiel auch Schraubenzieher, Schere, Nagelfeile, Holzsägen oder Korkenzieher dazu.

Es gibt inzwischen auch Schweizer Messer mit integriertem USB-Stick oder eingebautem MP3-Player.

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