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«Ein völlig unnötiger Abbau»

Für die Journalisten-Gewerkschaft ist der massive Abbau mit Dutzenden von Entlassungen bei swissinfo nicht verständlich.

Das sagte Stephan Ruppen, Zentralsekretär vom Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) im Gespräch mit swissinfo.

Was sagt das SSM zu den Abbauplänen der SRG bei swissinfo?

Wir wurden von diesem massiven Entscheid überrascht. Aus Sicht der Gewerkschaft handelt es sich um einen völlig unnötigen Abbau.

Die SRG hat im Jahr 2004 ein gutes Ergebnis gehabt, das zweitbeste Ergebnis bei den Werbeeinnahmen. Das zeigt, dass die SRG swissinfo finanzieren könnte, auch wenn 2006 die fünf Mio. Franken des Bundes wegfallen.

Ich erachte das als vorauseilenden Gehorsam gegenüber politischen Instanzen.

swissinfo hat schon vor einem Jahr mehrere Journalistinnen und Journalisten entlassen. Was wird den Leuten versprochen, die diesmal ihre Stelle verlieren?

Wenn die SRG Leute entlässt, bietet sie einen fairen Sozialplan an. Das löst aber das Problem nicht. Verlorene Stellen sind verlorene Stellen. Es ist klar, dass wir dafür kämpfen werden, dass diese Stellen erhalten bleiben.

Ist schon etwas geplant?

Ja, wir werden beim Medien-Ministerium UVEK, beim Bundesamt für Kommunikation (BAKOM), den politischen Parteien und auch den Botschaften intervenieren, damit die notwendigen Bewilligungen für den Abbau (durch das BAKOM und UVEK) nicht erteilt werden.

Müsste dann die SRG swissinfo wieder auferstehen lassen?

Davon gehen wir aus. Zumindest müsste der Plan, der heute auf dem Tisch ist, weg, und es würde eine neue Ausgangssituation geschaffen, um die Zukunft von swissinfo vernünftig zu planen.

swissinfo-Interview, Philippe Kropf

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