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Entscheid über Swiss-Verkauf fällt bald

Am Dienstag läuft die Frist des Lufthansa-Angebots ab. Keystone

Der Bundesrat will am Dienstag entscheiden, ob die Lufthansa die Swiss übernehmen darf. Das Kaufangebot hat heftige Kontroversen ausgelöst.

Inzwischen informierte Swiss-Chef Christoph Franz seine rund 6000 Beschäftigten, dass ihnen im Fall einer Übernahme ihre Arbeitsplätze nicht garantiert würden.

Nachdem die Kritik am Verkauf der nationalen Fluggesellschaft Swiss in den letzten Tagen immer lauter geworden war, orientierte Finanzminister Hans-Rudolf Merz am Freitag die Parteispitzen über die Eckwerte des Übernahmeangebots der Lufthansa.

Schweigen bis am Dienstag

Neue Einzelheiten zum Angebot wurden jedoch nicht bekannt. Das Eidgenössische Finanzdepartement bestätigte lediglich, dass der Bundesrat am kommenden Dienstag über das Angebot entscheiden wird.

Die Kriterien für den Entscheid seien insbesondere die Anbindung der Schweiz an den internationalen Luftverkehr, die Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens Zürich sowie die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze der Swiss, hiess es weiter.

Seinen Entscheid will der Bundesrat nach den Sitzungen der Verwaltungsräte der Swiss und der Lufthansa am gleichen Tag bekannt geben. Bis dahin werde er sich nicht zum Angebot der Lufthansa äussern. Sicher ist jedoch, dass die Finanzverwaltung den Verkauf begrüsst.

Da die Schweizer Regierung die grösste Aktionärin der Swiss ist, wird ihre Entscheidung den Ausschlag für die geplante Übernahme geben. Ob der Bundesrat jedoch alleine über den Verkauf des Bundesanteils an der Swiss entscheiden kann, wurde am Freitag von der Sozialdemokratischen Partei (SP) angezweifelt. Die Finanzdelegation des Parlaments prüft diese Frage am kommenden Montag.

Keine Arbeitsplatzgarantien

Ebenfalls am Freitag traf sich Swiss-Chef Christoph Franz mit den Gewerkschaften. Diese berichteten nach einem rund eineinhalbstündigen Treffen, eine umfangreiche Verlagerung der Stellen nach Deutschland sei nicht zu erwarten.

Die Swiss werde eine Schweizer Fluggesellschaft «mit mehr oder weniger» eigenem Management bleiben, sagte Daniel Vischer von der Gewerkschaft VPOD gegenüber Schweizer Radio DRS.

Es würden zwar wohl einige Synergien genutzt, aber das Zentrum der Swiss bleibe in der Schweiz. «Es ist aber abwegig zu meinen, es seien irgendwelche Garantien in den Verträgen eingebaut», sagte Vischer nach dem Treffen. Eine wesentliche Forderung der Gewerkschaften im Zusammenhang mit der Übernahme sei damit nicht erfüllt.

Gegenangebot von Privaten

In Zeitungsinseraten suchten indessen zwei Zuger Anwälte nach Investoren, um die «Verschenkung» der Swiss zu vereiteln. Sie wollen eine Holding gründen, die Swiss übernimmt und unabhängig weiterführt. Investoren müssten mindestens 10’000 Franken einsetzen.

Nach ihren Plänen soll die Schweizer Airline mit dem heutigen Personalbestand und «Teilen des Verwaltungsrats» auskommen. Swiss als Marke müsse durch die Schweiz kontrolliert werden, hiess es weiter.

swissinfo und Agenturen

Die Lufthansa machte am letzten Sonntag ihr Übernahmeangebot an die Swiss publik. Am Montag kam die Bestätigung der Swiss.

Ebenfalls am Montag gab die deutsche Airline bekannt, dass die Swiss auf Beginn des nächsten Winterflugplans integriert werden soll.

Gleichzeitig fanden erste Gespräche mit den Swiss-Grossaktionären statt. Die Lufthansa gab ihnen für ihre Entscheidung eine Frist, die am nächsten Dienstag abläuft.

Die ersten Reaktionen in der Schweiz waren vorwiegend positiv. Seither mehren sich kritische Stimmen. Befürchtungen wurden laut, die Swiss werde verscherbelt. Zudem stiess man sich am forschen Vorgehen der Lufthansa.

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