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Erfolgreiche Reise in die Golfstaaten

Die Schweizer Volkswirtschafts-Ministerin Doris Leuthard hat eine positive Bilanz ihrer Reise in die Golfstaaten gezogen. Die boomende Region ist auch für die Schweizer Wirtschaft von Interesse.

Im Oman und in den Arabischen Emiraten war auch das angestrebte Freihandelsabkommen zwischen der Efta und den Ländern der Golfkooperation ein Thema.

«Meine Reise ist der erste Erfolg der neuen Strategie des Bundesrates für die Golfstaaten», bilanzierte Bundesrätin Leuthard im Gespräch mit swissinfo.

«Die Tatsache, dass die Region neben dem Erdöl auch auf Sonnenenergie setzt, gibt ihr ein positives Image und interessante Perspektiven.»

Zum Schluss ihrer Reise auf die arabische Halbinsel hat Bundesrätin Doris Leuthard am Montag mit einer Wirtschaftsdelegation Dubai besucht.

Dabei liess sie sich das Grossprojekt «Palm Island» zeigen, das den Bau von Wohnungen und Häusern im Meer beinhaltet.

Anschliessend trafen sich die Chefin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements und ihre Delegation mit dem Industrie- und Finanzminister der Emirate.

Dabei liessen sich die Schweizer über den Finanzmarkt in Dubai und die Investitionsmöglichkeiten informieren. Thematisiert worden ist auch der Tourismus.

Unterstützung für Freihandelsabkommen

Zudem wurde erneut über das Freihandelsabkommen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Freihandelszone (EFTA) und den Ländern der Golfkooperation (GCC) gesprochen, auf das in den gegenwärtigen Verhandlungen hingearbeitet wird.

Leuthard hofft, dass dieses im kommenden Frühling abgeschlossen werden könne. «Wir müssen noch Detailprobleme regeln, aber die wichtigen Punkte sind geregelt», so die Volkswirtschafts-Ministerin.

Im Gegensatz zur EU, deren Verhandlungen mit dem GCC geharzt hätten, sei das Klima bei den Verhandlungen der EFTA-Länder (Schweiz, Island, Liechtenstein, Norwegen) mit dem GCC positiv.

Auf ihrer Reise sei ihr nun von allen Seiten Unterstützung zugesichert worden.

«Wir brauchen noch ein oder zwei Verhandlungsrunden», sagte die Bundesrätin nach ihrem Treffen mit Wirtschaftsministerin Scheicha Lubna Al Kassimi. Die Verhandlungen waren im Juni 2006 aufgenommen worden.

Erfolg wiederholen

Ins selbe Horn stiess auch der omanische Vizepremierminister, Said Fahad bin Machmud Al Said, den Leuthard im Oman getroffen hatte. Demnächst werde das Sultanat ein Freihandelsabkommen mit der EU abschliessen.

Danach sei der Weg offen für das Freihandelsabkommen mit der EFTA. Einem Abschluss im Frühling 2008 steht laut dem omanischen Vizepremier nichts entgegen.

Damit wolle die Schweiz den Erfolg wiederholen, den sie mit ihrer Strategie zur Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen mit Brasilien, Russland, Indien und China habe, sagte Leuthard.

Neu im Fokus der Schweiz

Wichtige Wirtschaftskonkurrenten der Schweiz hatten in den letzten Jahren ihre Präsenz in den GCC-Staaten massiv ausgebaut.

Auch die Schweiz will an den boomenden Geschäftsmöglichkeiten teilhaben, ohne dabei gegenüber ihren Mitbewerbern benachteiligt zu sein.

Die GCC-Länder (Saudiarabien, Vereinigte Arabische Emirate (VAE), Kuwait, Katar, Oman und Bahrain) seien in den vergangenen Jahren nicht im Fokus der Schweizer Regierung gestanden.

«Ich glaube, das ist falsch», sagte Leuthard: «Denn die Gelegenheiten sind riesig, die Dynamik gross.» Deshalb habe der Bundesrat am vergangenen Mittwoch die neue GCC-Strategie gutgeheissen.

swissinfo und Agenturen

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind der bedeutendste Handelspartner der Schweiz im Mittleren Osten.

Letztes Jahr wurden Waren im Wert von 1,75 Milliarden Franken dorthin exportiert und Güter im Wert von 635 Millionen Franken von dort importiert.

Der Handelsaustausch mit Oman ist noch bescheiden. Die Schweizer Exporte beliefen sich letztes Jahr auf 111 Millionen Franken, die Einfuhren auf 20 Millionen Franken.

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