Feste feiern mit Schweizer Weinen
Die besten Schweizer Weine belegen bei internationalen Degustationen immer wieder erste Plätze.
Spitzenweine sind das Resultat der Bemühungen ihrer Winzer, entsprechen aber auch einer Notwendigkeit auf dem Markt.
Die Festtage am Jahresende sind eine gute Gelegenheit, um mit Weinen aus aller Welt anzustossen. In den vergangenen Jahren hat auch die Schweiz in der internationalen Weinwelt ihren Platz gefunden.
Namen wie Simon Maye, Nicolas Zufferey, Daniel Huber, Christian Zündel, Daniel Gantenbein, Marie-Thérèse Chappaz oder Jean-Michel Novelle stehen stellvertretend für den Spitzen-Weinbau in der Schweiz.
Auszeichnungen in Frankreich
Den sich ständig verändernden Markt im Hintergrund, hat eine ganze Reihe von Winzern die Qualität verbessert und die Mengen beschränkt.
Das Wallis hat seine einheimischen Sorten wieder entdeckt und in der ganzen Schweiz geht die Produktion in Richtung von so genannten Assemblages anstelle von sortenreinen Weinen.
Olivier Poussier, mit dem Titel bester Weinkellner der Welt des Jahres 2000 ausgezeichnet, bestätigt die Tendenz. «Die Schweizer Rot- und Weiss-Weine haben an Kraft zugelegt.»
Der renommierte französische «Guide Hachette, Ausgabe 2005, hat 17% von 190 bewerteten Schweizer Weinen mit drei Sternen ausgezeichnet. 22 Weine haben gar die Höchstnote erhalten.
Von Böden, Klima und Rebsorten
Dennoch stellt Poussier fest, dass auch in der Schweiz zugunsten einer möglichst grossen Menge immer noch dünne Weine produziert werden. «Es gibt im Schweizer Weinbau mehrere Qualitätsstufen. Die besten Schweizer Winzer können sich mit den grössten Winzern Frankreichs messen.»
Gemäss Pouisser hat der Weinbau im Wallis die grössten Fortschritte zu verzeichnen. Die Stärke des Wallis liegt in dessen 52 einheimischen Traubensorten.
«Das ist grossartig. Die Schweiz hat vor allem im Wallis die autochthonen Sorten beibehalten. Die Weine dieser Reben unterscheiden sich vom internationalen Einheitsstil.»
Michel Boven, am «1. Grand Prix du Vin Suisse» mehrfach ausgezeichneter Walliser Spitzenwinzer, hält fest: «Im Ausland sind sie weniger professionell. In der Schweiz legen wir sehr viel Wert auf die Bodenbeschaffenheit, die Rebsorten und die Kelterung.»
Qualität hat ihren Preis
Die Walliser Pionierin Marie-Thérèse Chappaz weist auf die grosse Vielfalt der Schweizer Weinlandschaft hin. Für sie bringt ein Wein «ein Klima, eine Region und einen Jahrgang zur Geltung».
Das heisst auch, dass sich die Wein-Landschaft Schweiz nicht auf das Wallis beschränkt. Auch in andern Regionen produzieren Spitzenwinzer Spitzenweine, namentlich in Graubünden und im Tessin.
Genf stand punkto Qualität noch vor zwanzig Jahren am Rand des Schweizer Weinbaus. Das hat sich in der Zwischenzeit und mit Winzern wie Jean-Daniel Schläpfer und Jean-Michel Novelle geändert.
Novelle fasst die beiden Optionen für die Schweizer Produzenten zusammen: «Sie können die Produktionskosten senken, oder auf Qualität setzen.» Will heissen: Qualität hat auch beim Wein ihren Preis.
swissinfo
Seit zehn Jahren beträgt der Marktanteil des Schweizer Weins im Inland 40%.
2003 wurde zum ersten Mal mehr Rotwein produziert, als Weisswein.
Lediglich 1% der Schweizer Wein-Produktion wird ins Ausland exportiert.
Ziel der Marketing-Organisation Swisswine ist eine Exportquote von 10%.
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