Fluglärm: Deutschland droht der Schweiz mit Bussen
Der Tonfall im Streit um den Fluglärm über Süddeutschland wird schärfer. Gemäss einem Bericht der "SonntagsZeitung" droht Deutschland allen Piloten, die den Flughafen Zürich über deutsches Gebiet anfliegen, mit einer Busse, falls es bis Ende Mai zwischen der Schweiz und Deutschland nicht zu einer Einigung kommt. Die Höhe des Bussgeldes stehe noch nicht fest.
Das Überflugabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz war im Mai letzten Jahres von Deutschland gekündigt worden. Da die Verhandlungen seit Ende 2000 in einer Sackgasse sind, droht die Bundesrepublik jetzt mit einseitigen Massnahmen.
Die jährlichen Flugbewegungen über deutschem Gebiet werden auf 80’000 beschränkt – heute sind es 140’000. Das Nachtflugverbot wird auf die Zeit zwischen 21 und 7 Uhr ausgedehnt; und am Wochenende soll ein generelles Überflugverbot gelten. Fluggesellschaften sowie Piloten, die sich nicht an diese neuen Regeln halten, werden gebüsst.
Hoffnungen bei Bundesrat Leuenberger
Die «SonntagsZeitung» zitiert einen Sprecher des Bundesamtes für Zivilluftfahrt, der erklärte, für die Schweiz seien diese Forderungen nicht akzeptabel. Und auch auf Seiten des Unique Zurich Airport ist man «ausserordentlich unglücklich» über die Situation.
Die Schweizer Hoffnungen liegen nun bei Verkehrsminister Moritz Leuenberger. Seine Aufgabe ist es, die deutschen Massnahmen zu verhindern. Von offizieller Seite verlautete, Leuenberger werde sich demnächst mit seinem deutschen Amtskollegen Kurt Bodewig treffen.
swissinfo und Agenturen
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch