Für den Freihandel mit Indonesien
Der Schweizer Wirtschaftsminister Joseph Deiss hat in Jakarta für ein Freihandels-Abkommen der EFTA mit Indonesien geworben.
Dies sei für die Förderung des Handels zwischen der Schweiz und dem Land in Südostasien zentral. Jakarta will den Wunsch der Schweiz prüfen.
Vertreter der EFTA-Staaten würden in den nächsten Wochen nach Indonesien reisen, sagte Bundesrat Joseph Deiss am Montag in der indonesischen Hauptstadt Jakarta zum Abschluss seiner Südostasienreise. Sie sollen die Bedingungen für ein solches Abkommen ausloten.
Jakarta erklärte sich nach Gesprächen mit dem Schweizer Volkswirtschafts-Minister bereit, die Möglichkeit eines Freihandels-Abkommens mit der EFTA zu prüfen.
Deiss hatte am Montag den indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono und dessen Vize Jusuf Kalla sowie Wirtschaftsminister Aburizal Bakrie und Handelsministerin Mari Elka Pangestu getroffen.
Kampf gegen Korruption verstärken
Als grösstes Land Südostasiens spielt Indonesien eine politisch und wirtschaftlich zentrale Rolle in der Region. Die Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und Indonesien sind indes relativ wenig ausgeprägt.
Diese müssten ausgebaut werden, sagte Deiss. Während es im Stadtstaat Singapur – der ersten Station der Deiss-Reise – 250 Schweizer Unternehmen hat, sind es in Indonesien nur deren 75.
Damit mehr Unternehmer angelockt werden können, muss das Land vor allem seinen Kampf gegen die Korruption verstärken, die Bürokratie entschlacken und die Steuern senken.
Die Bereitschaft dazu habe er bei seinen indonesischen Gesprächspartnern festgestellt, sagte Deiss, der von einer Schweizer Wirtschaftsdelegation begleitet wurde.
Erleichterter Zugang zu Bankkrediten
Neben den Gesprächen mit der indonesischen Führung unterzeichnete Deiss am Montag eine Absichtserklärung zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU).
Mit dem Programm soll den KMU auf den östlichen Inseln Indonesiens der Zugang zu Bankkrediten erleichtert werden. Die Absichterklärung steht im Zusammenhang mit dem Programm «Access to Finance for SME in Indonesia».
Dieses soll es kleinen und mittleren Unternehmen auf den östlichen Inseln
Indonesiens erlauben, leichter an Bankkredite heranzukommen und
damit ihr wirtschaftliches Überleben zu sichern.
Die KMU können zudem von Beratungsdienstleistungen profitieren. Das Projekt wird im Umfang von knapp fünf Millionen Franken vom Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) mitfinanziert.
Tsunami-Aufbauhilfe
Mit rund einer halben Mio. Franken unterstützt die Schweiz ausserdem eine Anreizstruktur, mit der die betreffenden Banken motiviert werden sollen, Kredite an KMU in der vom Tsunami betroffenen Region zu gewähren.
Deiss hatte die am stärksten von der Flutwellenkatastrophe versehrte Region Aceh auf Sumatra am Samstag besucht.
Zusammen mit der Stiftung Swisscontact lancierte er das Entwicklungsprojekt «Aceh Business Support Program». Damit sollen KMU in der Region wiederaufgebaut werden. Der Unterstützungsbeitrag beläuft sich auf 1,6 Mio. Franken.
swissinfo und Agenturen
Die direkten Investitionen der Schweiz in Indonesien belaufen sich auf 781 Mio. Franken.
Im Stadtstaat Singapur betragen die Investitionen 8,54 Milliarden Franken.
Die Schweiz will den Aufbau von kleinen und mittleren Unternehmen in Indonesien fördern.
Bundesrat Deiss hat anlässlich seiner Wirtschaftsreise nach Südostasien eine entsprechende Erklärung unterzeichnet.
Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit Präsident Susilo Bambang Yudhoyono. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Möglichkeit eines Freihandelsabkommens zwischen Indonesien und der EFTA.
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