Globi – eine Marke mit Tradition
Die Marke "Globi" ist ein Klassiker in der Schweizer Markenlandschaft.
In seinem kleinen, stark konkurrenzierten Marktsegment bürgt er für Grundwerte wie Beständigkeit und Zuverlässigkeit, Tradition und Qualität.
Globi tritt erstmals auf als Reklamefigur des Jubiläumsverkaufs im Jahre 1932. Dies etabliert seinen Ruf als Qualitätssymbol für die Magazine zum Globus. Seine Gastspiele als Festbegleiter der Globus-Jugendveranstaltungen begründen seine emotionale Bedeutung als Kinderfreund. Mit «Globis Weltreise» begann 1935 seine Karriere als Kinderbuchheld.
Die Verwertung einer Figur über Merchandising-Produkte erreicht im Idealfall alle menschlichen Sinne. Dazu bedarf es eines Verbundsystems, wie es erstmals Walt Disney für die Micky Maus schuf.
Globi ist ein Beispiel für diese Strategie. Schon früh verkaufte das Warenhaus Globus diverse Artikel, auf denen Globi abgebildet war – von der Rasierklinge bis zum Spiel- Eimer. Und auch heute ist Globi nicht «nur» Kinderbuchheld: Er schmückt Verpackungen von Gummibären, Schokolade und Fruchtsäften.
Globi ist auf Rucksäcken, Geschirr und Weckern anzutreffen, und zeigt sich auch bei seiner neuen Mutter, der Migros, auf Kinder- und Familien-Veranstaltungen.
Weiter beschäftigt sich ein Sachbuch mit dem Papageienmann. «Globi, ein Freund fürs Leben – Die Erfolgsgeschichte einer Reklamefigur» von der Kulturwissenschafterin Waltraud Bellwald bettet den Helden in einen kultur- und wirtschaftpolitischen Kontext der vergangenen 71 Jahre. Das Werk soll selbst eingefleischten Globi-Fans neue Erkenntnisse bescheren.
Markenartikel auf «Abwegen»
Heute darf Globi im Auftrag des US-Präsidenten auch mal einen bösen Scheich töten und Knorrli mit der Kettensäge zerkleinern. Ausserdem trinkt er seit neuestem Bier, betätigt sich als Exibitionist und grilliert seine eigenen Mini-Klone.
Mit diesen «Abwegen» hat der offizielle Globi-Verlag natürlich nichts zu tun. 28 Comiczeichner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlichen dieser Tage den Sonderband «Strapazin Globi», in dem der greise und doch jugendliche Comic-Star das wohlschweizerische, biedere Bild des Helden verliert.
swissinfo, Etienne Strebel
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