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Gotthard-Bergstrecke hat nur als Marke eine Zukunft

Mythos und touristisches Potential: Die Gotthard-Bahn. Keystone

Nach Eröffnung der NEAT wird die Gotthard-Bergstrecke der SBB an Bedeutung verlieren. Was mit der Bahnstrecke dereinst passieren wird, ist immer noch unklar.

Eine Studie kommt zum Schluss, der Gotthard müsse als Marke positioniert und das touristische Potential der Region besser genutzt werden.

Wenn in rund zehn Jahren der Schienenverkehr durch den neuen Gotthard-Basistunnel rollt, hat die Bergstrecke in ihrer bisherigen Funktion ausgedient. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und der Kanton Uri haben aus diesem Grund eine Studie über die Entwicklung des Tourismus am Gotthard in Auftrag gegeben, deren Resultat nun vorliegen.

Uri hat zwar touristisches Potenzial und mit dem Gotthard einen Mythos, der durch seine Geschichte und seine geografische Lage bekannt ist. Bis heute aber, so der Tenor der Studie, liegt dieses Potenzial brach. Zwar arbeiten 10% aller Urner Beschäftigten im Tourismus, doch die Auslastung der Zimmer sei mit 25% ausgesprochen schlecht.

Bahnstrecke im Unesco-Welterbe?

Die Studie fordert deshalb gewaltige Anstrengungen aller Beteiligten. Neben Uri und den SBB sollen möglichst auch die benachbarten Kantone Graubünden, Tessin und Wallis angesprochen werden. Hansruedi Müller, Leiter des Studienprojektes, schlägt vor, «Gotthard» oder besser noch «San Gottardo» als Destinationsmarke zu etablieren.

Müller fordert unter anderem, die Bemühungen zur Aufnahme der Gotthard-Bergstrecke als Unesco-Weltkulturerbe unverzüglich an die Hand zu nehmen. Das bevorstehende 125-Jahr-Jubiläum der Gotthardbahn im nächsten Jahr biete eine optimale Gelegenheit dazu. Die Nomination ist frühestens 2011 möglich.

Ausserdem sei die Möglichkeit eines Themenparks «Gotthardbahn» in der SBB-Werkstatt Erstfeld zu prüfen. Weitere Ideen sind eine Erlebnisplattform in Wassen (mit Blick auf drei Höhenstufen der Gotthardstrecke), die Möglichkeit von Dampffahrten (Schiff und Bahn) zwischen Luzern und dem Gotthard sowie ein Naturpark Uri.

SBB-Chef Weibel: Eine Herausforderung

SBB-Chef Benedikt Weibel sprach bei der Vorstellung der Studie von einer Herausforderung. Die Chance für die Aufnahme der Bergstrecke als Weltkulturerbe schätzt er auf 50%.

Während er Uri als geradezu optimal geeignet für den wachsenden Outdoor-Tourismus betrachtet, gab er zu bedenken, dass der Markt der «Eisenbahn-Freaks» schwinde.

Ein grosses Fragezeichen setzt Weibel zum künftigen Betrieb der Gotthard-Bergstrecke. Ökonomisch sei der Betrieb mit rund 40 Zügen pro Tag kaum zu führen. Als Ausweichstrecke für den Güterverkehr komme sie nicht in Frage. Eine touristische Nutzung sei möglich. Voraussetzung sei aber eine entsprechende Leistungsvereinbarung mit dem Bund. Zu rechnen ist zudem mit hohen Unterhaltskosten.

Einig sind sich SBB und Uri, dass der Bericht nicht in der Schublade verschwinden darf. Man hofft, den Schwung des 125-Jahr-Jubiläums nutzen zu können und möglichst viele private Leistungseinbringer einbeziehen zu können. Zur Finanzierung aber, so der Urner Volkswirtschaftsdirektor Isidor Baumann, brauche es den Staat.

swissinfo und Agenturen

Da das Projekt noch zuwenig konkret ist, hat die Landesregierung die Gotthard-Bergstrecke noch nicht in die Liste der Kandidaturen für das Unesco-Welterberbe aufgenommen.

Im nächsten Jahr finden die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum der Gotthardbahn statt.

Für die Feierlichkeiten stellen die SBB eine Mio. Franken und die Kantone Uri und Tessin je 200’000 Fr. zur Verfügung.

Stiftsbibliothek und Stiftsbezirk St. Gallen (1983)

Kloster St. Johann Müstair (1983)

Altstadt von Bern (1983)

Burgen von Bellinzona (2000)

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Monte San Giorgio (2003)

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