Grünes Licht für Swiss-Übernahme
Nach den US-Wettbewerbs-Behörden hat auch die EU die Übernahme der Swiss durch Lufthansa genehmigt, allerdings mit Auflagen.
Die behördliche Zustimmung erlaubt die Konsolidierung als grosse globale Airline, betonen die beiden Fluggesellschaften.
Die beiden Fluggesellschaften Lufthansa und Swiss müssen im Bedarfsfall Verkehrsrechte, so genannte Slots, auf verschiedenen Flughäfen, darunter Zürich, abgeben.
Um die Bedenken der EU-Kommission auszuräumen, verpflichteten sich Lufthansa und Swiss, in Zürich, Frankfurt, München, Düsseldorf, Berlin, Wien, Stockholm und Kopenhagen Slots aufzugeben.
Laut EU-Kommission geht es dabei um bis zu 41 Mittel- und Langstrecken-Verbindungen pro Tag. Diese müssen allerdings nur dann zur Verfügung gestellt werden, wenn andere Airlines diese beanspruchen würden.
Zürich-Frankfurt; Zürich-München
Als problematisch hatte die EU-Kommission vor allem die Reduktion des Wettbewerbs auf den Strecken Zürich-Frankfurt und Zürich-München beurteilt.
Dort werden nun einem Neuanbieter zusätzliche Möglichkeiten geboten. Neue Anbieter können die angestammten Slots erwerben, wenn sie diese mindestens drei Jahre lang genutzt haben.
Auch einige Verbindungen in die USA, nach Südafrika, Thailand und Ägypten wären betroffen. Die Lufthansa habe zugesichert, ihr Angebot auf den betreffenden Strecken nicht zu erhöhen, um neuen Anbietern «eine faire Chance zu geben», erklärte die EU-Kommission.
«Die Verpflichtungszusagen der Lufthansa gewährleisten, dass Wettbewerber neue Dienstleistungen in Konkurrenz zu dem fusionierten Unternehmen anbieten können», wird Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes in der Mitteilung zitiert.
Zudem habe das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) der EU-Kommission versichert, dass es anderen Anbietern die Rechte erteilen würde, um auf dem Flug nach den USA oder anderen Zielorten ausserhalb der EU in Zürich zwischenlanden zu können.
US-Wettbewerbs-Behörden haben zugestimmt
Am Montag hatten die Wettbewerbsbehörden der USA dem Deal zugestimmt. Nach der Zustimmung der EU ist der Weg nun frei für die Integration der Swiss in die Lufthansa.
«Mit dem grünen Licht aus Brüssel und Washington erhalten wir die Chance, die Luftverkehrsanbindung des Wirtschafts-Standorts Schweiz dauerhaft zu sichern», wird Christoph Franz, CEO und Präsident der Konzernleitung der Swiss in einer Mitteilung zitiert.
swissinfo und Agenturen
Nach dem Swissair-Grounding im Oktober 2001 wurde die Swiss Ende März 2002 mit Hilfe des Bundes gegründet.
Am 22. März 2005 wurde Swiss von der Lufthansa übernommen.
Das Ende der eigenständigen Airline war in der Schweiz nüchtern zur Kenntnis genommen worden.
Lufthansa hat die Swiss für 310 Mio. Euro gekauft.
Erst 2006 wird sie zu 100% Eigner der Swiss.
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