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Haushaltskassen profitieren vom Wachstum

Mehr Einnahmen, mehr Ausgaben: Die Wirtschaft floriert. Keystone

Dank dem Wirtschaftsaufschwung sind die Haushaltseinkommen 2005 in der Schweiz im Schnitt auf 6500 Franken pro Monat gestiegen. Das sind 250 Franken mehr als im Vorjahr.

Nach oben gingen aber auch die Ausgaben: Steuern, Sozialabzüge, Treibstoff und Mobiltelefonie kosteten 2005 mehr.

Alle Einkommensklassen verfügten über mehr Geld – ausser die tiefste Klasse, bei der die Rente die wichtigste Einnahmequelle darstellt, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte.

Die volleren Kassen der Privathaushalte kamen einerseits dadurch zu Stande, dass 2005 dem Anstieg von 4% eine Teuerung von nur 1,2% gegenüber stand. Andererseits wurde laut BFS auch mehr gearbeitet: 2005 lebten in über einem Drittel der Haushalte mehr als eine erwerbstätige Person. Die Renteneinkommen blieben dagegen praktisch unverändert.

Obligatorische Ausgaben gestiegen

Das verfügbare Einkommen entspricht dem Bruttoeinkommen, von dem die obligatorischen Ausgaben abgezogen werden. Diese obligatorischen Ausgaben stiegen 2005 um 210 Franken, wie die Statistiker aus Neuenburg weiter feststellten.

So mussten die Haushalte namentlich für Sozialabzüge und Steuern mehr zahlen. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurde dagegen erstmals «keine nennenswerte Steigerung» der Belastung durch Krankenkassenprämien verzeichnet.

Wohnen und Energie an der Spitze

Konsumiert wurde in Schweizer Haushalten 2005 ebenfalls mehr. Mit rund 1370 Franken pro Monat bildeten die Ausgaben für Wohnen und Energie weiterhin den grössten Posten.

Für Lebensmittel wurde dabei fast gleichviel ausgegeben wie für Verkehrsmittel. Die Ausgaben für Verkehr nahmen jedoch um 12% zu.

Dies liegt vor allem daran, dass die Ausgaben für Benzin und Diesel wegen der teureren fossilen Energieträger um 13% stiegen. Für Treibstoffe wurden monatlich 160 Franken ausgegeben. Auch verzeichnete das BFS einen leichten Zuwachs an Autos, während die Haushalte eher kleiner wurden.

Mehr Mobiltelefone und Computer

Nicht gespart haben die Konsumenten 2005 bei der Kommunikation. Mit durchschnittlich 1,5 Mobiltelefonen pro Haushalt standen 11% mehr Apparate zur Verfügung als im Vorjahr. Die Ausgaben für die Mobiltelefonie legten um rund 10 auf 62 Franken pro Monat zu.

Dies sei umso beachtlicher, weil die Preise für diesen Bereich eher gesunken seien, schreibt das BFS. Trotz leicht rückläufiger Zahlen geben die Haushalte mit 78 Franken aber immer noch mehr Geld für die Festnetztelefonie aus.

Für die Internetnutzung zahlten die Haushalte im Durchschnitt 15 Franken pro Monat – fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Gleichzeitig nahm die Zahl der Computer pro Haushalt um 5% zu. Damit besitzen rund drei Viertel der Schweizer Haushalte mindestens einen Computer.

swissinfo und Agenturen

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