Hitparade der kantonalen Webauftritte
Das Internet-Portal des Kantons Basel-Stadt ist laut einer Vergleichsstudie des Berner Instituts IFAA jenes mit den bürgernächsten Inhalten.
Im vergangenen Halbjahr nahm das Angebot an kantonalen Digital-Formularen zum Herunterladen um mehr als die Hälfte zu.
Basel-Stadt hat punkto Bürgernähe inhaltlich den besten Internet-Auftritt unter den Kantonen, gefolgt von Jura, Nidwalden, Appenzell-Innerrhoden und Tessin.
Der Aufsteiger unter den 26 Web-Auftritten ist der Kanton Jura. Marketingmässig ist es jedoch Luzern, das im Netz am besten aufzufinden ist.
Zu diesem Schluss gelangt das private Institut für angewandte Argumentenforschung (IFAA). Im Auftrag der Kantone führte es zum sechsten Mal eine wissenschaftliche, computergestützte Studie über deren Internet-Auftritte und Benutzerfreundlichkeit durch.
Die Find-Technik des IFAA wird auch für zahlreiche internationale Messungen eingesetzt, um die Wettbewerbsfähigkeit von staatlichen Plattformen aller Art zu verbessern.
Überraschend erhöhte Interaktivität
Insgesamt haben die Kantone ihr E-Government-Angebot zwischen November 2005 und Mai 2006 nahezu verfünffacht. Und alle Kantonswebsites zusammen verdoppelten innert eines halben Jahres die Zahl der e-Mail-Links zur Kontaktaufnahme auf über 13’000.
Die Angebote werden im allgemeinen übersichtlicher und einfacher mit den Suchmaschinen auffindbar, stellt Studienleiter Christoph Glauser fest: «Die Internet-Auftritte der öffentlichen Hand sind ein strategischer Entwicklungsfaktor. Die Schweiz holt hier langsam auf.»
Kriterium Suchmaschine
Bei seinen Messungen analysiert das IFAA weltweit, wie stark das Angebot der öffentlichen Websites (Dienstleistungen, Ämter, politische Organe, Bildung) und die Nachfrage im Internet (den via Suchmaschinen gesuchten Themen) übereinstimmen.
Während der Kanton Jura seinen Webauftritt nach diesen Kriterien klar verbesserte, zeigt die Studie eine gewisse Stagnation bei den Auftritten der Kantone Bern, Thurgau, Waadt und Wallis.
Luzern am besten «sichtbar»
Ab von Suchmaschinen auffindbar – dank guter Verlinkung und Aufbau – ist die Website des Kantons Luzern, gefolgt von Schaffhausen, Obwalden, Basel-Land und Glarus.
Die wichtigsten neuen Themen des letzten Halbjahres auf den Kantonswebseiten sind das Gesundheitswesen und die Bildung. Hier nahm einerseits die Nachfrage via Suchmaschinen stark zu, andrerseits bauten die Kantone ihre Web-Inhalte zu diesen Themen stark aus.
Weniger Interesse für Steuern, Bau und Justiz
Arbeits- und Wirtschaftsämter, Handelsregisterämter, Betreibungsämter und Polizei verzeichnen die stärkste Internet- Nachfrage.
Steuerverwaltungen, Hoch- und Tiefbauämter, Baudirektionen und die Justiz stossen bei den Nutzern trotz des umfangreichen Angebots auf vergleichsweise wenig Interesse.
swissinfo und Agenturen
Die 26 Kantone und Halbkantone verfügen über einen eigenen Internet-Auftritt.
Seit 1995 ermöglicht www.admin.ch der Öffentlichkeit den Zugang zu den Informationen und Dienstleistungen des Bundes.
Als Teil des E-Government-Projekts sollte ch.ch ursprünglich den Bürgern als virtueller Schalter dienen, um ihre Verwaltungs-Geschäfte möglichst online erledigen zu können.
Aus Geldmangel und wegen fehlendem politischen Willen ist daraus ein einfaches Portal geworden, das in den vier Landessprachen und auf englisch offizielle Informationen über die Schweiz anbietet.
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch