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Höchste Kaufkraft trotz hohen Preisen

In Zürich kauft man sich einen Big Mac nach 14 Minuten Arbeit. Keystone

Eine Studie zeigt, dass Bewohner von Schweizer Städten trotz vergleichsweise hohen Preisen weltweit die höchste Kaufkraft haben.

Die Studie “Preise und Löhne” der Grossbank UBS listet Zürich als teuerste Stadt der Welt auf, zusammen mit Oslo, Kopenhagen und Tokio.

Die UBS hat ihre im Jahr 2003 verfasste Studie zu Preisen und Löhnen in 71 Städten rund um die Welt aufdatiert. Wechselkursverschiebungen führten zu Veränderungen punkto Preisen und Löhnen.

So werden unterdessen in Kopenhagen höhere Löhne als in Zürich bezahlt. Die Schweizer Wirtschaftsmetropole ist gemäss der Studie aber weiterhin Spitze bei der Kaufkraft.

Damit zählen nun Oslo, Kopenhagen, Tokio und Zürich zu den teuersten Städten der Welt. Zürich ist im Vergleich zu 2003 vom fünften auf den vierten Rang aufgerückt.

Würden für den Vergleich der Lebenshaltungskosten auch die Mietpreise berücksichtigt, so wäre London an der Spitze, teilte die UBS am Montag weiter mit.

Dollarschwäche

Weil der US-Dollar an Wert verloren hat, sind die Städte der USA im weltweiten Vergleich zurückgefallen. Das heisst, dass Einkaufsbummel in US-Städten für Europäer attraktiver geworden sind.

Hongkong zählt nicht mehr zu den teuersten Städten, dagegen ist das Preisniveau in Kopenhagen wegen der stärkeren dänischen Krone das zweithöchste vor Oslo geworden.

Kopenhagen sei neu die Stadt mit den höchsten Löhnen, gefolgt von Zürich, Basel und Oslo, heisst es weiter. Die skandinavischen Staaten würden aber wegen der hohen Steuer- und Sozialabgaben im Nettovergleich zurückfallen.

So ist die Kaufkraft in den Schweizer Städten, aber auch in Los Angeles, Miami und Chicago am höchsten. Kopenhagen und Oslo sind hier auf Rang 12 und 13.

14 Minuten arbeiten für Big Mac in Zürich

Wer offiziellen Statistiken misstraut und einen wahrhaft simplen Indikator für die Kaufkraft eines Landes anwenden möchte, nimmt zum inoffiziellen, aber vielsagenden Big-Mac-Index Zuflucht.

Da es sich bei diesem Hamburger von McDonalds um ein globales Konsumprodukt handelt, gilt die Preispolitik als optimal auf das jeweilige Land angepasst: in jedem Land kostet der Big Mac gerade noch so viel, dass er sich in den erforderlichen Massen verkaufen lassen kann.

Um sich einen Big Mac zu kaufen, muss der Chicagoer am wenigsten lang arbeiten: In nur 9 Minuten hat er das nötige Geld zusammen. Ausserhalb der USA müssen die Bewohner Tokios, Hongkongs und Torontos am wenigsten lang arbeiten, um sich einen Hamburger kaufen zu können (10, 12 bzw. 13 Minuten).

Innerhalb der Schweiz hat man sich in Zürich mit 14 Minuten am schnellsten den Big Mac erarbeitet. Ein Basler muss eine Minute länger und eine Luganeserin sogar drei Minuten länger dafür arbeiten als Zürcherinnen und Zürcher.

Die tiefste Kaufkraft liegt in Nairobi: Hier muss über drei Stunden für einen Hamburger gearbeitet werden. Über zwei Stunden Arbeitszeit braucht es in Karachi, und zwischen einer und zwei Stunden sind unter anderem in Mumbai, Jakarta, Mexiko und Bogotá nötig; in Europa liegt einzig Bukarest in diesem Bereich.

swissinfo und Agenturen

Binnen-Kaufkraft, Netto-Stundenlohn (Zürich=100):
Zürich: 100
Basel: 98,3
Luxemburg: 97,6
Genf: 92,5
Lugano: 90,7

Mit “Preise und Löhne” vermitteln die UBS-Ökonomen alle drei Jahre einen weltweiten Überblick über Preise von Gütern und Dienstleistungen, Löhne, Lohnabzüge und Arbeitszeiten sowie die daraus resultierende Kaufkraft in 71 Städten auf allen Kontinenten.

Die Resultate basieren auf einer Erhebung von über 35’000 einzelnen Datenpunkten.

Die nächste Vollerhebung der Daten zur Studienreihe “Preise und Löhne” führt die UBS im Frühjahr 2006 durch.

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