Höhere Schnaps-Umsätze dank Steuersenkung
Die Schnaps-Umsätze in der Schweiz sind seit der Senkung der Alkoholsteuer für ausländische Spirituosen massiv gestiegen. Vor allem der Detailhandel legte zu. In der Gastronomie blieb dagegen ein Preissturz aus.
Höhere Schnaps-Umsätze dank Steuersenkung
Die Schnaps-Umsätze in der Schweiz sind seit der Senkung der Alkoholsteuer für ausländische Spirituosen massiv gestiegen. Vor allem der Detailhandel legte zu. In der Gastronomie blieb dagegen ein Preissturz aus.
Die Preise für importierte Spirituosen sanken seit dem vergangenen 1. Juli um bis zu 50 Prozent, was zu einer markanten Zunahme der Verkäufe im Detailhandel führte. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP wurden bestimmte Produkte von einzelnen Firmen doppelt so häufig verkauft wie vor der Steuersenkung. Nach Ansicht von Fachleuten bedeutet aber der gesteigerte Umsatz keineswegs eine entsprechende Erhöhung des Konsums. Vielmehr werde der persönliche Bedarf nicht mehr wie vorher zu tiefen Preisen im Ausland gedeckt. Ausländische Spirituosen würden nun vermehrt in der Schweiz gekauft.
Nach Angaben der Eidgenössischen Alkoholverwaltung (EAV) wurde bis anhin etwa jede fünfte in der Schweiz konsumierte Flasche Schnaps abgabenfrei im privaten Reiseverkehr eingeführt. Dieser Anteil sank laut EAV deutlich, während relativ teure Markenprodukte nun verstärkt importiert würden.
In den Bars und Restaurants blieb die von den Kunden erhoffte Preissenkungsrunde weitgehend aus. Wirtekreise und Branchenorganisationen argumentierten, das Preissenkungspotential sei gering, da die Personal- und Bertiebskosten unverändert blieben. Zudem spielten harte alkoholische Getränke im Gastgewerbe nur eine marginale Rolle. Spirituosen machten im Branchenschnitt lediglich zwei Umsatzprozente aus.
Auch für den Preisüberwacher sind die Schnaps-Preise in Bars und Restaurants kein Thema. Einschreiten würde er nur dann, wenn die Preise koordiniert auf breiter Front hochgehalten würden. Zurzeit gebe es keine Hinweise auf kartellistische Absprachen. Man gehe davon aus, dass der Wettbewerb spiele.
SRI und Agenturen

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