Sein Vater war Hochseekapitän. Die Mutter kam aus einer Gemüsebauernfamilie. Jim Woodtli entschied sich fürs Gemüse. Seit drei Jahren verwirklicht der 30-Jährige auf zehn Hektaren Land in der Nähe des Bielersees seine Ideen.
«Du musst denken wie ein Salat, dich in seine Lage versetzen können», sagt der Gemüsegärtner. Salat komme ursprünglich aus dem mediterranen Raum. «Klar gefällt es ihm bei niedrigen Temperaturen und gefrorenem Boden nicht. Er mag leichten Boden und hohe Temperaturen lieber.»
People of SwitzerlandExterner Link ist ein multimediales Projekt von den Freelance-Journalisten Jennifer Greenland und Nora Hesse. Menschen aus allen Schweizer Städten, Dörfern und Tälern erzählen in den vier Landessprachen oder auf Englisch aus ihrem Leben. Wie fühlt es sich an, hier zu leben? Was inspiriert sie? Was macht ihnen Angst? Und was würden sie ändern? swissinfo präsentiert die Porträts in loser Folge als Videoblog.
Jim verkauft sein Gemüse an Zwischenhändler. Seine Salate liegen dann in den Regalen von Coop oder Migros. «Es fasziniert mich zu sehen, wie aus einer Dose mit 5000 Salatkörnern 2,5 Tonnen Salat entstehen. Mich interessiert die grossflächige, maschinelle Gemüseproduktion.»
Mit der vielen Arbeit ist es für Jim schwierig, jemanden kennenzulernen. Seine Kollegen haben ihn bereits bei der Doku-Soap «Bauer ledig sucht» angemeldet. «Aber da würde ich nie mitmachen“ sagt er lachend. Auch die Produzenten hätten schon angerufen. «Völlig unnötig», sagt Jim. Denn Schwierigkeiten, Frauen kennenzulernen, habe er nicht. «Wenn du reden kannst, bist du dabei. Ich bin wohl einfach zu wählerisch.“
Jim denkt im Leben immer voraus: «Wenn ich pensioniert bin, will ich mit einem Boot die Weltmeere bereisen.» Bis dann will er aber auf seinen Feldern arbeiten. «Ich bin damit aufgewachsen, ich bin der Typ dafür.»
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