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Konjunktur: seco-Experten weniger optimistisch

Silberstreifen am konjunkturellen Horizont, aber noch keine grösseren Aufhellungen. Keystone

Die Wirtschaftsexperten des Bundes sind weniger zuversichtlich als noch im Sommer. Sie prognostizieren ein Wachstum von 2% (bisher 2,3%).

Wegen steigender Ölpreise und der zögerlichen Konjunktur-Erholung hat das Staatsekretariat für Wirtschaft (seco) seine Prognosen nach unten korrigiert.

Erwartungsgemäss nimmt nun auch das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) in seiner Konjunkturprognose die Wachstumsaussichten für 2005 etwas zurück. Zugleich dämpft es die Erwartungen für die Erholung auf dem Arbeitsmarkt.

Die Bundesökonomen rechnen im nächsten Jahr noch mit einer realen Zunahme des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,0%, verglichen mit einer bisherigen Prognose von 2,3%. Für das laufende Jahr geht das seco weiterhin von einem Wachstum von 1,8% aus.

Die Konjunkturexperten des Bundes begründen die Korrektur mit den nochmals gestiegenen Erdölpreisen und der leicht schwächeren Weltkonjunktur. Zudem belaste die verzögerte Erholung des Arbeitsmarkts die Binnennachfrage.

Es sei aber unwahrscheinlich, dass der Aufschwung im kommenden Jahr bereits wieder ins Stocken gerate. «Im Moment steigern die Firmen vor allem ihre Produktivität, ohne neues Personal einzustellen oder gross zu investieren», sagt seco-Chefökonom Aymo Brunetti. Noch trauten sie dem Aufschwung nicht und lasteten in erster Linie freie Kapazitäten aus.

Verständliche Zurückhaltung

Nach drei Jahren Stagnation sei diese Zurückhaltung aber verständlich. Zudem würden vor diesem Hintergrund Meldungen über steigende Ölpreise oder die schleppende Weltkonjunktur besonders negativ aufgenommen. Nach einer Verunsicherung im Sommer habe sich aber die Stimmung der Schweizer Unternehmen wieder verbessert.

Ein weiterer Grund für den vorsichtigen Optimismus des seco ist die zwar verlangsamte, aber noch immer lebhafte Konjunktur in den USA.

Die Stimmung im Euro-Raum, dem wichtigsten Exportmarkt der Schweiz, habe sich laut seco gut behauptet. Auch hier sollte die Wirtschaft 2005 um 2% wachsen.

Das seco ist überzeugt, dass die Rahmenbedingungen positiv bleiben, auch wenn sich im kommenden Jahr das weltweite Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) gegenüber 2004 abschwächen dürfte.

Für Brunetti braucht es in der Schweiz noch zwei, drei Quartale, bis der Aufschwung sich festigt und die Unternehmen zum Investieren und Anstellen ermutigt.

Warten auf den Arbeitsmarkt

Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sei in diesem Jahr schwächer verlaufen als erwartet. Eine verzögerte Reaktion auf die Erholung der Wirtschaft gelte zwar als normal, aussergewöhnlich sei aber die lange Wartezeit.

«Wir haben damit gerechnet, dass der postive Effekt schon in diesem Herbst eintrifft», sagt Brunetti. Nun verschiebe sich die Erholung des Arbeitsmarktes aber auf das nächste Jahr.

Das seco hat deshalb seine Prognose für die Arbeitslosigkeit deutlich nach oben korrigiert. Erwartet wird nun für 2005 eine durchschnittliche Quote von 3,4%, nach 2,8% in der Schätzung vom August.

Aber auch hier bleibt das seco relativ optimistisch. Wegen des hohen Ausgangsniveaus zu Beginn des nächsten Jahres werde die Arbeitslosenquote im Schnitt zwar deutlich über der Drei-Prozent-Marke liegen. Ende 2005 dürfte sie aber auf ungefähr 3% zurückgehen.

Nach der Revision seiner Erwartungen für 2005 liegt das seco nun im Rahmen der meisten anderen Wirtschaftsprognosen. Leicht optimistischer ist etwa die UBS.

Beim BIP-Wachstum für das laufende Jahr bleibt das seco bei seiner Prognose von 1,8%.

swissinfo und Agenturen

Wachstumsprognosen BIP (2004/2005):

seco: 1.8%/2.0%
UBS: 1.9%/2.1%
CS Group: 1.8%/1.6%
KOF: 1.6%/1.8%
BAK: 1.8%/1.7%
OECD: 1.8%/2.3%


Arbeitslosenrate (2004/2005):

seco: 3.9%/3.4%
UBS: 3.8%/2.8%
CS Group: 3.8%/3.6%
KOF: 3.9%/4.0%
BAK: 3.9%/3.6%

Das Staatssekretariat für Wirtschaft seco hat seine Wachstums-Prognosen für 2005 von 2,3% nach unten auf 2% gesenkt.

Entsprechend nach oben angepasst wurde die prognostizierte Arbeitslosenrate, von 2,8% auf 3,4%.

Die Hauptgründe für die etwas pessimistischer gewordenen Prognosen sind der hohe Ölpreis und eine verzögerte Wirtschaftserholung.

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