Konjunkturforscher erwarten weniger Wachstum
Trotz Zeichen der Stabilisierung wird die Schweizer Wirtschaft 2003 lediglich um 1,2% wachsen.
Damit hat die Basler Konjunkturforschung BAK ihre Prognose um 0,4 Prozentpunkte nach unten korrigiert.
Wie bereits vor ihr andere Konjunkturfachleute hat nun auch die Konjunkturforschung Basel AG (BAK) am Montag ihre Prognose für das nächste Jahr nach unten korrigiert.
Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) wird demnach in der Schweiz nur um 1,2% wachsen, statt den Mitte Oktober vorausgesagten 1,6%.
Damit ist die BAK immer noch optimistischer als das Staatssekretariat für Wirtschaft seco.
Baldige Erholung
Die Erholung der Schweizer Konjunktur dürfte im Verlaufe des ersten Halbjahres 2003 einsetzen.
Für 2004 geht das BAK von einem realen BIP-Wachstum von 2,1% aus. Mit der konjunkturellen Erholung dürften dann auch die Zinsen ab Mitte 2003 wieder langsam anziehen.
Bei der Prognose für das laufende Jahr hält die BAK an dem im Oktober vorausgesagten Nullwachstum fest.
Lahmende Weltwirtschaft
Auslöser für die Revision sind die schlechter gewordenen internationalen Aussichten. Im Euroraum und vor allem in Deutschland hat sich das wirtschaftliche Umfeld laut dem BAK verschlechtert.
Das BAK erwartet für nächstes Jahr für den Euroraum ein reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,4%, für Deutschland ein Wachstum von weniger als einem Prozent.
Schwacher Aussenhandel
Als Folge der schwachen Nachfrage-Impulse vor allem aus dem Euroraum geht das BAK für das kommende Jahr von einem leicht schlechteren Geschäftsgang der Schweizer Exporteure aus als noch vor einem Quartal erwartet.
Immerhin sollten die realen Ausfuhren im Jahre 2003 um ca. 4% wachsen können, während die Importe um 3,6% zulegen dürften.
Leidtragende dürften einerseits die Investitionsgüter-Produzenten bzw. -Exporteure sein. Auch der Tourismus wird vom Ausland nur sehr schwache Nachfrageimpulse verspüren.
Zurückhaltendes Konsumverhalten
Zudem befürchten die Basler Konjunkturforscher ein zurückhaltenderes Konsumverhalten der Schweizer Haushalte wegen der steigenden Arbeitslosigkeit.
Das BAK geht davon aus, dass sich die Arbeitslosenquote von 3,3% im November auf 3,5% zu Beginn des kommenden Jahres erhöhen wird.
Beim privaten Konsum, der rund 60% zum Bruttoinlandprodukt (BIP) beiträgt, korrigierte die BAK deshalb die Prognose für 2003 um 0,4 Prozentpunkte auf eine Zunahme um 1,2% nach unten.
Bauwirtschaft in der Krise
Deutlich schlechter als bisher sind laut BAK auch die Aussichten in der Bauwirtschaft:
Hier wird nun ein Rückgang der Investitionen um 1,2% anstatt im Herbst noch von 0,2% erwartet. Die Erwartungen für die Ausrüstungs-Investitionen wurden von 1,1 auf 0, 8% revidiert wurden.
Revision trotz Stabilisierung
In jüngster Zeit mehren sich gleichzeitig die Zeichen, dass die Schweizer Konjunktur Boden gefunden hat: Der Abschwung in der Maschinen- und Elektro- und Metallindustrie hat sich etwas verflacht. Umfragen bei KMU-Vertretern deuten auf leichten Optimismus hin.
Auch die Einkaufsmanager blicken zuversichtlicher in die Zukunft als noch vor ein paar wenigen Wochen.
Gleichzeitig fielen die Quartalsergebnisse der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für das dritte Quartal leicht besser aus als erwartet.
swissinfo und Agenturen
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