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Lawinen und Überschwemmungen prägten das Jahr 1999

Dieses Jahr haben bei Naturkatastrophen weltweit mehre- re Zehntausend Menschen ihr Leben verloren. Auch die Schweiz wurde von den Naturgewalten nicht verschont: Wochenlang litten die Bewohner des Alpenraums unter Hochwasser und Lawinen.

Dieses Jahr haben bei Naturkatastrophen weltweit mehrere Zehntausend Menschen ihr Leben verloren. Auch die Schweiz wurde von den Naturgewalten nicht verschont: Wochenlang litten die Bewohner des Alpenraums unter Hochwasser und Lawinen. Dabei kamen nach Angaben der Versicherung Swiss Re mindestens 70 Menschen ums Leben.

Anfang Jahr versank Europa von Spanien bis Ungarn wochenlang im Schnee. Im schlimmsten Lawinenwinter seit 1951 starben in der Schweiz 17 Menschen in den Schneemassen. Alleine im Walliser Dorf Evolène verloren 12 Menschen ihr Leben, als am 21. Februar zwei Lawinen eine Schneise der Verwüstung ins Dorf schlugen.

Insgesamt belaufen sich in der Schweiz die durch Schneedruck und Lawinen verursachten direkten Schäden an Häusern, Strassen, Stromleitungen, Agrarland und Wäldern auf 440 Mio. Franken, wie Michael Bründel vom Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SFL) sagte. Die indirekten Schäden schätzt die Swiss Re auf 800 Mio. Franken.

Nur der Winter 1951 war in der Schweiz noch verheerender gewesen: Damals starben 70 Menschen in Gebäuden, 1999 waren es 9 Menschen. Dass weniger Opfer zu beklagen waren, ist unter anderem auf bessere Schutzmassnahmen zurückzuführen.

Hochwasser im Mai

Im Mai traten nach heftigen Regenfällen viele Flüsse in der Schweiz, Süddeutschland und Österreich über die Ufer und setzten weite Gebiete unter Wasser. In Teilen der Ostschweiz fiel an Pfingsten innert 40 Stunden gleich viel Regen wie sonst im ganzen Mai. Manchenorts wurden über 100 Liter pro Quadratmeter gemessen.

Hänge gerieten ins Rutschen und hunderte von Menschen mussten vor Schlammlawinen flüchten. Der Bodensee erreichte den höchsten Stand seit über 100 Jahren. Im Berner Mattenquartier an der Aare standen die Fluten hüfthoch, weshalb über hundert Bewohner evakuiert wurden.

Bei dem Jahrhundert-Hochwasser kamen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Angaben der Münchner Rück mindestens 12 Menschen ums Leben. Die Gesamtschäden schätzt die Swiss Re auf rund 1,3 Mrd. Franken.

SRI und Agenturen

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