Letzte Sendungen von swissinfo
Interview mit Nicolas Lombard
Fast 40 Jahre lang hat er bei Schweizer Radio International mitgewirkt und die knapp 70-jährige Geschichte des Hauses mitgeprägt. Ende Jahr geht er in den Ruhestand: Der jetzige Direktor von swissinfo/SRI, Nicolas Lombard.
Gaby Ochsenbein fragte ihn kurz vor der Sendung, was ihm denn spontan einfalle, wenn er an die vielen Jahre zurückdenke, die er hier gearbeitet habe.
Ton – Collage mit Auslandschweizern
Auch dieses Jahr pilgerten rund 500 Schweizerinnen und Schweizer, die fernab ihrer Heimat leben, in die Schweiz, um beim Auslandschweizer-Kongress dabeizusein.
Es war der 82. Auslandschweizer-Kongress und er fand in Winterthur statt.
Philippe Kropf hat sich dort mit drei Landsleuten aus dem Ausland über das AUS von Schweizer Radio International unterhalten.
Grüner Wind an Uni Genf
Zum ersten Mal seit dreissig Jahren plant die Universtität Genf eine neue Fakultät. Diese soll den Umweltwissenschaften und der nachhaltigen Entwicklung gewidmet sein. Das ist bemerkenswert, denn: die Umweltwissenschaften fristeten in der Romandie bis vor kurzem ein Mauerblümchendasein.
Von Mark Livingston.
Max Frisch
Max Frisch war einer der bedeutendsten Schriftsteller im deutschen Sprachraum. In einer Porträtsendung von SRI am 1.12.1974 führte Andreas Lüthi ein Gespräch mit Max Frisch über sein Verhältnis zur Literatur und seine Stellung in der Welt. Dazu besuchte er ihn in seinem Zürcher Heim.
Friedrich Dürrenmatt
Am 25.10.1969 erhielt der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürenmatt den grossen Literaturpreis des Kantons Bern. Anlässlich der Verleihung des Preises hielt Dürrenmatt im Stadttheater Bern eine halbstündige Rede, die SRI in einer Sendung verbreitete.
Hier ein Ausschnitt des viel applaudierten Auftritts von Friedrich Dürrenmatt.
Zersiedelung – Privatverkehr
Die Schweiz entwickelt sich immer mehr zu einem Land der Pendlerinnen und Pendler. Bereits sechs von 10 erwerbstätigen Personen arbeiten ausserhalb ihrer Wohngemeinde.
Das stellt das Bundesamt für Statistik in einer Studie fest, die auf Daten der Volkszählung beruht. Ein Befund ist verkehrspolitisch besonders brisant: Der Trend, mit dem Auto oder dem Motorrad zur Arbeit zu fahren, hat sich in den letzten Jahrzehnten verstärkt. Der Öffentliche Verkehr dagegen hat Marktanteile verloren.
Jean Louis Jeanmaire
Als Brigadier Jean Louis Jeanmaire am 17. Juni 1977 wegen Landesverrates zu 18 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, glaubten viele der «Schweizer Verräter des Jahrhunderts» – wie er bezeichnet wurde – habe seine gerechte Strafe erhalten.
1988 kam er frühzeitig und begann um seine Rehabilitation zu kämpfen. Schon damals kamen Zweifel an der Schuld von Jeanmaire auf. 1990 hielt der vermeintliche Spion auf der Vue-des-Alpes sogar eine 1. Augustrede.
Vor und nach seinem Tod am 29. Januar 1992 wurden Bücher geschrieben, es gab ein Theaterstück, der Spionageschriftsteller John LeCarré schrieb ein Essay und der Tenor war überall der selbe: Die Affäre Jeanmaire war eine Bagatelle.
Obwohl also alles darauf hindeutet, dass Jeanmaire nicht der Jahrhundertspion war, wurde er bis heute nicht rehabilitiert. Es ist still geworden um ihn.
Hören Sie noch einmal einen Ausschnitt aus der Sendung «der Spion des Jahrhunderts» von 6. Dezember 1991, in der Urs Maurer mit Jean Louis Jeanmaire gesprochen hat.
Hedi Lang – «Mutter Helvetia»
«Landesmutter», «Mutter Helvetia», «Hedi National»: Mit diesen Prädikaten wurde die beliebte Zürcher Sozialdemokratin Hedi Lang in der Presse oft bedacht. Sie zählte zu den ersten zehn Frauen, die nach der Einführung des Stimm- und Wahlrechts für Frauen 1971 in das Schweizer Parlament einzogen.
Hedi Lang war die erste Frau der Schweiz, die für ein vollständiges Amtsjahr, nämlich 1981/82, Nationalratspräsidentin war, und sie war auch die erste Schweizerin in einer Kantonsregierung: Sie wurde 1983 in den Regierungsrat des Kantons Zürich gewählt, dem sie 12 Jahre angehörte. Am 31. März dieses Jahres ist Hedi Lang im Alter von 73 Jahren gestorben.
Die allseits geschätzte sozialdemokratische Politikerin kämpfte stets an vorderster Front für den Ausbau der Sozialwerke und vor allem für die Gleichberechtigung von Mann und Frau.
Im März 1982 unterhielt sich Daniel Pasche mit der damaligen Nationalratspräsidentin Hedi Lang über ihre Erfahrungen als Frau im Parlament.
Brückensturz an der G8
Der Polizei-Einsatz bei der Blockade-Aktion von Globalisierungs-Kritikern auf der Autobahn bei Aubonne am Genfersee im vergangenen Juni hat für die beteiligten Polizisten keine strafrechtlichen Folgen – das Verfahren wurde am Montag überraschend eingestellt.
Damals war ein Aktivist schwer verletzt worden. Er stürzte 20 Meter in die Tiefe, nachdem der Polizist ein Seil durchschnitt über die Autobahn gespannt war und an dessen Ende der Demonstrant hing.
Untersuchungsrichter [Jaques Antenen] weist jetzt den Globalisierungs-Gegner eine Mitverantwortung zu und entlastet somit die Polizisten.
Südafrika – Besuch bei Nelson Mandela
Vor zehn Jahren fanden in Südafrika die ersten demokratischen Wahlen statt – die Apartheid wurde friedlich überwunden. Dennoch gibt es für die jüngst wiedergewählte ANC-Regierung auch heute noch riesige Probleme wie Aids, Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität.
Im September 1994 besuchte der damalige Schweizer Aussenminister, Bundesrat Flavio Cotti, das neue Südafrika. Jean-Michel Berthoud war dabei und hatte auch Gelegenheit zu einem Journalisten-Treffen mit dem damaligen Staatspräsident Nelson Mandela.
150 Jahre Bundesstaat
Im Sommer 1998 konnte die moderne Schweiz ihren 150. Gebursttag feiern – genauer: 150 Jahre Bundesstaat.
Aus diesem Anlass fand auf den Strassen und Plätzen der Hauptstadt Bern ein grosses Fest statt.
Gaby Ochsenbein war damals dabei – hier ihre Reportage aus dem Jahr 1998:
Bundesanwaltschaft unter Terror-Stress
Die Indizien verdichten sich: Der islamistische Terrorist, der in der Schweiz im Gefängnis sitzt, hat wohl von hier aus als Drahtzieher einen Terroranschlag in Madrid geplant
Täglich liefert dazu die spanische Zeitung El Pais zu diesem Fall neue und für die Schweiz äusserst beunruhigende Details.
Und sorgt für heisse Köpfe bei der für diesen Fall zuständigen Schweizerischen Bundesanwaltschaft.
Othmar H. Ammann, Erbauer der George – Washington – Bridge
Der 1897 in Feuerthalen bei Schaffhausen geborene und 1965 in Rye, New York, gestorbene Bauingenieur Othmar H. Ammann gilt als einer der genialsten und bekanntesten Brückenbauer der Welt. Nach dem Studium an der ETH Zürich und ersten Tätigkeiten in der Schweiz und in Deutschland zog es ihn 1904 in die USA, wo er 1924 amerikanischer Staatsbürger wurde.
Mit dem Bau der George-Washington-Bridge gelang Ammann 1931 zum ersten Mal die Überbrückung einer Spannweite von über 1000 Metern. Noch im gleichen Jahr wurde die damals grösste Stahlbogenbrücke der Welt, die Bridge über den Kill van Kull, eingeweiht. Der Impuls, der von den beiden Brückenbauten ausging, war auch in Europa feststellbar.
1964 verlieh US-Präsident Lyndon B. Johnson Ammann als erstem Bauingenieur die National Medal of Science.
Anlässlich der 600-Jahrfeier der Zugehörigkeit des Kantons Zürich zur Eidgenossenschaft richtete Amman im Jahr 1951 Grussworte an die Schweiz, insbesondere an die Zürcherinnen und Zürcher.
Jean-Rodolphe von Salis, die «Stimme der Schweiz» während des Zweiten Weltkriegs
Der 1901 geborene Jean-Rodolphe von Salis, die «Stimme der Schweiz», prägte eine ganze Generation durch seine während des Zweiten Weltkriegs auf Radio Beromünster ausgestrahlte «Weltchronik».
Auch im Ausland wurde die «Stimme der Schweiz» und ihre Analysen des Zeitgeschehens gehört und geschätzt. Von Salis war Historiker und Publizist, Professor für Geschichte an der ETH Zürich, Vertreter der Schweizer Regierung bei der UNESCO und Präsident der Stiftung Pro Helvetia.
J.R. von Salis war für viele Menschen eine Integrationsfigur, ein Symbol für die weltoffene, intellektuelle Schweiz. Er starb 1996.
Andreas Lüthi führte am 28.6.1984 auf Schloss Brunegg (AG) ein Gespräch mit ihm.
Jeanne Hersch
Ein ganzes Leben lang hat sich die 1910 in Genf geborene Philosophin Jeanne Hersch mit dem Begriff «Freiheit» beschäftigt. Die bekennende Sozialistin, der jede Form von totalitärem Denken verhasst war, war von 1956 bis 1977 Professorin in Genf, 1966 bis 1968 Direktorin der Abteilung Philosophie der UNESCO, später Vertreterin der Schweiz als Mitglied des Exekutivrats in der UNESCO. Die im Jahr 2000 verstorbene Genfer Philosophin erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so den Preis der Fondation pour les Droits de l’homme (1973) und den Karl-Jaspers-Preis (1992).
Am Kongress der Schweizer Frauenorganisationen im Jahr 1975 in Bern äusserte sich Jeanne Hersch über Sinn und Zweck eines solchen Kongresses, der unter dem Motto «Partnerschaft» stand. Reto Steiner fragte sie, wie weit eine derartige Veranstaltung überhaupt die Einstellung der Gesellschaft gegenüber den Frauen verändern könne.
EU-Kritik an CH – Bankgeheimnis
Die liechtensteinische Regierung hat rund 100 führende Finanzpolitiker und Steuer-Experten aus ganz Europa zu einem Dialog über den internationalen Steuerwettbewerb eingeladen. Eine bemerkenswerte Initiative Liechtensteins, denn: an der Tagung wurde das Bankgeheimnis Liechtensteins und dasjenige der Schweiz erneut zum Zankapfel.
Dance the warm up
Als Mitte der 90er Jahre die Skiunfälle in der Schweiz rasant zunahmen und damit die Ausgaben der Versicherungen markant stiegen, wurde versucht Gegensteuer zu geben.
Die Schweizerische Unfallversicherungs-Anstalt SUVA fand heraus, dass zu viele «Skisportler» sich kalt – also vom Skilift direkt in die Abfahrt stürzten.
Die SUVA versuchte mit Dehnungsübungen vor der Abfahrt die Skifahrerinnen und Skifahrer zu erwärmen. Dazu wurde die Aktion «Dance the warm up» ins Leben gerufen.
Ein trendiges Musikstück ertönte an einem eigens dafür hergerichteten Anwärmort am Ende des Skiliftes. Pikant: das Stück «dance the warm up» wurde zu einem der ersten Mundart-Rap der Schweiz.
Urs Maurer hat sich damals dem Aufwärm-Rap angenommen.
Alois Carigiet
Der Name des 1902 geborenen Alois Carigiet ist rund um die Welt gegangen. Seinen «Schellenursli» hat so manches Kind gelesen.
Anlässlich des 75. Geburtstages des Bündner Malers, Illustrators und Buchautors besuchte SRI-Redaktor Hans Ulrich Aebersold Alois Carigiet im September 1977 in Truns, im Bündner Oberland.
RhB – Bernina
Eine rollende Erlebniswelt: Das ist die Rhätische Bahn, die grösste Schmalspurbahn der Schweiz. Im Sommer 2000 führte die weltweit bekannte RhB ihre Luxus-Panormawagen ein. Die neue Zugskomposition fährt seither fahrplanmässig von Chur über die Albula-Linie und den Bernina-Pass durchs Puschlav nach Tirano im italienischen Veltlin – und zurück. Ein phantastisches, ein bahntastisches Abenteuer.
Jean-Michel Berthoud liess sich im Juni 2000 dazu verführen.
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