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Miami: Hausarrest für ersten UBS-Steuersünder

Ein Jahr Hausarrest muss der 55-jährige Steven Michael Rubinstein in Florida absitzen, weil er als UBS-Kunde wegen Steuerbetrug verurteilt worden ist. Es handelte sich um die erste Anklage eines Kunden der Schweizer Bank.

Der Buchhalter und US-südafrikanische Doppelbürger und ehemalige UBS-Kunde war letzten April angeklagt worden. Laut der Staatsanwaltschaft habe er voll mit den Justizbehörden zusammen gearbeitet, und im Juni ein Schuldgeständnis eingelegt.

Demnach hat er über UBS-Konten sechs Millionen Dollar vor dem US-Fiskus versteckt.

Es handelte sich um die erste Anklage eines UBS-Kunden, dessen Name unter den 255 Kundendossiers gewesen war, die die UBS am vergangenen 18. Februar auf Verfügung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma ohne Durchführung eines Amtshilfeverfahrens der US-Justiz ausgehändigt hatte.

Ausserdem muss Rubinstein, der im Jacht-Geschäft arbeitete, 40’000 Dollar Busse zahlen. Drei Millionen Dollar seien über ein UBS-Konto in Offhore-Funds in ein Unternehmen auf den British Virgin Islands geflossen.

Der kooperierende Rubinstein sagte vor der Richterin Marcia Cooke: «Ich schäme mich, hier vor Ihnen zu stehen. Und ich werde der Regierung behiflich sein, wo immer sie das verlangt.»

Jeffrey Chernick, ein weiterer des Steuerbetrugs angeklagter UBS-Kunde dürfte am Freitag in Fort Lauderdale verurteilt werden. Er soll mehr als 8 Mio. Dollar vor dem Fiskus versteckt haben.

Mitte Februar hatte die UBS 780 Mio. Dollar Busse bezahlt und einen Vergleich im Steuerstreit mit den US-Behörden erreicht. Sie musste auch Kundendaten aushändigen. Damit weichte sie erstmals das Bankgeheimnis für einen Fall auf, der nur auf US-Druck als Steuerflucht erachtet wird. Im August kam es dann zu einer Grundsatz-Einigung.

swissinfo.ch und Agenturen

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