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Migros, Coop & Co laufen gut

Dominieren den Detailhandel: Migros und Coop. Keystone

Die grossen Schweizer Detailhändler haben alle ein gutes Jahr hinter sich gebracht, trotz geringerem Weihnachtsverkauf. Unbestrittener Marktführer bleibt Migros, gefolgt von Coop.

Im Kampf um Kunden gewannen die Grossen wieder vor allem auf Kosten von Kleinunternehmen.

Die Hierarchie im Schweizer Detailhandel ist beim Alten geblieben: Die Migros-Gruppe belegt mit einem Umsatz von über 20 Mrd. Franken unangefochten den ersten Rang.

Den grössten Anteil zum Gruppen-Ergebnis trugen mit 14,2 Mrd. Franken die zehn regionalen Genossenschaften bei. Sie erwirtschafteten 228 Mio. Franken oder 1,6% mehr als im Vorjahr. Im Jahre 2001 hatte das Plus allerdings noch 3% betragen.

Zum Umsatz der Genossenschaften kommen noch die Ergebnisse von Globus (1,5 Mrd.), Ex-Libris (136 Mio.) und Migrol hinzu (1,1 Mrd.).

Coop ungebremst aber immer noch Nummer Zwei

Eines beschleunigten Wachstums erfreute sich die Nummer Zwei: Der Detailhandelsumsatz der Coop-Gruppe stieg im letzten Jahr um 7,8% auf 13,7 Mrd. Franken. “Auch ohne Zukäufe hat Coop erneut Marktanteile gewonnen”, freut sich Sprecher Karl Weisskopf. Werden die Umsätze der neuen Tochtergesellschaften wie EPA und Luminart abgezogen, beträgt das Umsatzplus noch 1,6%.

Coop habe nach einem guten Jahresanfang die zurückhaltende Kauflust deutlich gespürt, heisst es.

Bio-Segment immer wichtiger

Als starker Verkaufsmotor hätten sich die vier Labels Coop Naturaplan, Naturaline, Oecoplan und Cooperación / Max Havelaar erwiesen, sagte Weisskopf. Ihr Umsatz sei um rund 15% auf 1,2 Mrd. Franken gestiegen.

Auch beim Konkurrenten Migros kauften die Kunden immer mehr biologische und sozialverträgliche Produkte. Migros-Bio-Produkte legten um 17% zu, Max-Havelaar-Artikel um 45%. Insgesamt setzte der orange Riese in diesem Segment 1, 85 Mrd. Franken um.

Bei der Konkurrenz freut sich nur Denner

Bei der Manor-Gruppe legten die Verkäufe 2002 um 2% auf knapp über 3 Mrd. Franken zu, während im Vorjahr noch ein Plus von 2,7% resultiert hatte. Die Erwartungen wurden vor allem von der Warenhauskette Manor, die den Grossteil zum Umsatz beisteuert, nicht erfüllt. Schuld daran sei vor allem der schwache Weihnachtsverkauf, vermutet das Management.

Die Spar-Gruppe Schweiz mit Sitz in St. Gallen steigerte ihren Umsatz um 2,2% auf 789 Mio. Franken.

Als Profiteur der schlechten Konsumentenstimmung und der erhöhten Preissensibilität sieht sich Denner. Der Discounter beschleunigte sein Umsatzwachstum vergangenes Jahr um rund 10% auf 1,54 Mrd. Franken.

Die Grossen profitieren

Die vorläufigen Branchen-Zahlen fürs vergangene Jahr zeigen, dass die grossen Schweizer Detailhändler weit mehr zulegen konnten als der Marktdurchschnitt: Der gesamte Detailhandelsumsatz ist von Januar bis Oktober 2002 im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,3 Prozent gestiegen.

Laut Fabia Ndiaye vom Bundesamt für Statistik (BFS) bestätigt sich der Trend, wonach die Grossen in schwierigen Zeiten auf Kosten der Kleinen Marktanteile gewinnen.

Die Umsätze der Kleinunternehmen mit weniger als 15 Angestellten seien in den ersten 10 Monaten um 1% gesunken. Die Umsätze mittlerer Unternehmen (bis 45 Angestellte) hätten sich um 0,2% vermindert.

Bei Grossunternehmen hingegen lag das Wachstum bei 1,4 Prozent – sie machen nur 0,7% aller 70’000 Detailhändler aus, steuern aber die Hälfte zum Gesamtumsatz bei.

swissinfo und Agenturen

Im Schweizer Detailhandel erwirtschaften 0,7% Grossunternehmen aller 70’000 Detailhändler die Hälfte des gesamten Umsatzes.

Marktführer ist Migros mit über 20 Mrd. Franken Umsatz.

Nummer Zwei ist Coop mit 13,7 Mrd. Franken.

Das Biosegment und sozialverträgliche Produkte waren im letzen Jahr besonders begehrt bei den Kundinnen und Kunden. Diese hielten sich jedoch im Weihnachtsgeschäft zurück, was auf die Ergebnisse aller Geschäfte drückte.

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