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Nachlasstundung für Swiss Dairy Food

Vom Schicksal des Milchriesen hängen 7000 Bauernbetriebe ab. Keystone

Dem kriselnden Milchriesen Swiss Dairy Food (SDF) ist am Sonntag vom zuständigen Richter die provisorische Nachlassstundung gewährt worden.

Das Unternehmen wird es in der heutigen Form nicht mehr lange geben.

Die mit Banken und Bund erarbeitete Lösung garantiere die Verarbeitung und Bezahlung der während des Nachlasses verarbeiteten Milch, die Deckung der Septemberlöhne und eine Abgeltung der Ansprüche der Bauern aus der bisher gelieferten Milch, teilte Swiss Dairy Food (SDF) am Sonntagabend mit.

Über Details will das Unternehmen am Montag informieren.

Ende von Swiss Dairy Food

SDF werde es es «in der heutigen Form nicht mehr geben», sagte Unternehmens-Sprecherin Christiane Schneider zu Berichten in der Sonntagspresse zur Krise bei SDF.

Die Liquiditätslage des Unternehmens, auf der eine Schuldenlast von rund 800 Mio. Franken lastet, bezeichnete Schneider vor dem Hintergrund von Butterseen und Milchbergen als «schwierig». Zudem habe die SDF mit hohen Zinszahlungen auf dem Fremdkapital zu kämpfen.

Kampf mit Überproduktion

Bis Ende Monat muss das zweitgrösste Schweizer Milchverarbeitungs-Unternehmen mit Sitz in Ostermundigen im Kanton Bern den Bauern knapp 40 Mio. Franken für Milchlieferungen zahlen. Weitere rund 10 Mio. Franken sind für Löhne fällig. «Wir gehen heute davon aus, dass diese Zahlungen gesichert sind», sagte Schneider.

Geld erwartet SDF so rasch wie möglich aus dem Verkauf des Sortenkäse-Geschäftes an Marktführer Emmi. Den Deal hatte die Wettbewerbs-Kommission vergangenen Mittwoch definitiv bewilligt. Zum Kaufpreis äussern sich die Konzerne nicht.

7000 Bauern betroffen

Um ihre Zukunft bangen müssen nicht nur dir rund 1500 Angestellten, sondern auch 7000 Bauernbetriebe, die ihre Milch an SDF liefern. Ziel der laufenden Gespräche ist eine gute Lösung für alle Beteiligten, wie Schneider versicherte.

Das Volkswirtschafts-Departement (EVD) wollte zu den genauen Umständen von Swiss Dairy Food keine Stellung nehmen. «Uns ist wichtig, dass die Milch von den Bauern weiter abgeliefert werden kann und sie dafür bezahlt werden», sagte EVD-Sprecher Robin Tickle. Das Departement verfolge die Situation sehr aufmerksam.

swissinfo und Agenturen

1500 Angestellte
14,5 Mio. Fr. Halbjahresverlust
10% Umsatzrückgang
7000 Bauernbetriebe beliefern SDF

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