Nestlé-Milliardendeal
Der Schweizer Nahrungsmittel-Multi Nestlé will für 2,6 Mrd. Dollar in bar (3,86 Mrd. Franken) das US-Unternehmen Chef America Inc. übernehmen. Die Genehmigung der Wettbewerbs-Behörden steht noch aus.
Chef American ist nach Nestlé-Angaben der grösste Produzent von tiefgekühlten Snacks auf dem US-Markt. Nestlé erwartet, dass die Genehmigung der Übernahme innerhalb der nächsten 60 Tage erteilt wird, wie der Konzern am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab.
Chef America ist in Denver (Colorado) ansässig und ist in den USA führender Hersteller und Vermarkter von tiefgekühlten Produkten, die unter den Markennamen Hot Pockets, Lean Pockets und Croissant Pockets vertrieben werden. Laut Nestlé beläuft sich der Marktanteil von Chef America in den Vereinigten Staaten auf 50%.
«Ideal und strategisch wichtig»
Im Preis von 2,6 Mrd. Dollar ist auch die Übernahme der Netto-Schulden enthalten. Auf Grund der Steuerfolgen, die sich aus der Transaktion ergeben, wird sich der Netto-Übernahmepreis laut Nestlé auf ungefähr zwei Milliarden Dollar belaufen.
Chef America zählt laut der Mitteilung zu den profitabelsten Unternehmen der Nahrungsmittel-Industrie in den USA. Für das laufende Jahr rechnet Chef America mit einem Umsatz von 720 Mio. Dollar.
Analyst: Preis «eher hoch»
Die Akquisition sei eine «ideale und strategisch wichtige Ergänzung» zum Tiefkühlgeschäft in den USA, wird Nestlé-Chef Peter Brabeck im Communiqué zitiert. Nestlé-Sprecher Xavier Perroud bezeichnete den Kaufpreis auf Anfrage als durchaus angemessen.
Jêrome Schupp hingegen, Analyst bei der Privatbank Syz & Co, bezeichnete den Übernahme-Preis als «eher hoch», da er dem Vierfachen der jährlichen Verkäufe des Unternehems entspreche. Nestlé könne sich aber eine solche Akquisition leisten.
«Die Rentabilität von Chef America muss sehr hoch sein, wenn Nestlé bereit ist, einen solchen Preis zu bezahlen», sagte Schupp weiter. Es sei «sehr positiv», dass Nestlé den US-Marktleader übernehme. Zudem reihe sich die Transaktion nahtlos in die Nestlé-Strategie ein, sich auf die wachstumsstärksten Segmente zu konzentrieren.
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swissinfo und Agenturen
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