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Noch mehr Arbeit für die Internet-Fahnder

Die Behörden rüsten auf im Kampf gegen Internet-Kriminalität, insbesondere Kinderpornografie. Keystone

Die Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität hat 2004 viermal mehr Verdachtsfälle an die Behörden weitergeleitet.

Auch im dritten Jahr ihres Bestehens konzentriert sich die Behörde auf die Jagd von Kinderpornografie.

Die Koordinationsstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (KOBIK) hat 2004 6097 Verdachtsmeldungen registriert. Die Zahl der erhärteten Verdachtsfälle hat sich mehr als vervierfacht. Aus der Bevölkerung kommen pro Monat rund 500 Meldungen. Das ist nach Ansicht der KOBIK recht viel.

In insgesamt 438 behandelten Fällen erhärtete sich der Verdacht, weshalb die KOBIK die kantonalen Strafverfolgungsbehörden einschaltete. 171 Dossiers wurden zusätzlich über Interpol an 20 ausländische Strafverfolgungsbehörden weitergegeben.

Spam, Phishing und harte Pornografie

Es handelte sich dabei in den meisten Fällen um Kinderpornografie oder sexuelle Gewalt. Über 80% dieser Fälle gingen indes auf eigene Recherchen der KOBIK zurück.

Wie schon im ersten Betriebsjahr 2003 betrafen auch im vergangenen Jahr die meisten Meldungen aus dem Volk Spam-Mails, dicht gefolgt von Hinweisen auf harte Pornografie.

Deutlich zugenommen haben Beanstandungen von so genanntem Phishing. Dabei versuchen Betrüger an persönliche Daten von Internetbenützern zu kommen, indem sie ganze Internetseiten nachbauen oder in gefälschten E-Mails nach Passwort und Benutzernamen fragen.

Zugenommen haben 2004 Meldungen in Zusammenhang mit verbotenen Schneeball-Systemen

Missbrauchte Chat-Foren

Ihre eigenen Recherchen – das Monitoring – beschränkte die KOBIK wie schon im Vorjahr auf Kinderpornografie und Fälle mit Bezug zur Schweiz. Auch im laufenden Jahr wird hier der Schwerpunkt gelegt.

Immer wieder stiessen die Internetfahnder dabei auf den dreisten Missbrauch von Chat-Foren. In eindeutig für Kinder vorgesehenen Foren suchten Erwachsene sexuell motivierte Kontakte zu Kindern.

Zusätzliche Stelle

Da ab dem kommenden Sommer als letzter Kanton auch Zürich sich an der KOBIK beteiligen wird, kann im Bereich Monitoring eine zusätzliche Stelle geschaffen werden.

Dort bestehe der dringendste Ausbaubedarf, um den Kampf gegen die Kinderpornografie im Internet noch effizienter zu gestalten, schreibt die KOBIK.

swissinfo und Agenturen

Die Koordinationsstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (KOBIK) hat ihren Betrieb 2003 aufgenommen.

Sie wird durch den Bund und die Kantone finanziert. Die KOBIK ist Anlaufstelle für Internet-Kriminalität. Sie verifiziert die Informationien und leitet sie gegebenenfalls an die Justiz und Polizei weiter.

2004 kamen monatlich durchschnittlich 500 Meldungen aus der Bevölkerung. 483 Dossiers wurden an die kantonalen Behörden geschickt, 171 an ausländische Behörden.

Spam: Bezeichnung für unverlangte und unerwünschte (Werbe)-E-Mails meist kommerzieller Anbieter.

Phishing: Betrüger versuchen mit gefälschten Websites oder E-Mails an vertrauliche Daten (Passwörter, Kreditkarten-Nummern) von ahnungslosen Internetbenutzern zu gelangen.

Dialer: Programme, die sich schlecht erkennbar auf dem PC installieren. Sie erstellen nach ihrer Installation einen neuen (versteckten) DFÜ-Eintrag. Dieser bewirkt, dass der Konsument nicht mehr über seinen von ihm bestimmten Anbieter ins Internet einwählt, sondern über einen Anbieter einer 090x-Nummer und dies zu einem meist bedeutend höheren Tarif.

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