Norwegen zieht eine gemischte EWR-Bilanz
Zur Zeit besteht der Europäiche Wirtschaftsraum (EWR) nur noch aus den drei Ländern Norwegen, Island und Liechtenstein.
Das Ganze ist ein wenig uneinheitlich, wie aus der Bilanz Norwegens hervorgeht.
«Das Abkommen über den EWR hat gut funktioniert und seine Ziele erreicht, nicht mehr und nicht weniger», erklärt Erik Arhus. Dass der Minister und Berater der norwegischen Mission bei der Europäischen Union nicht mehr Begeisterung aufbringt, kommt daher, dass die drei EWR-Mitgliedsländer praktisch kein Mitbestimmungsrecht haben. «Aber das wusste man von Anfang an», bemerkt Arhus.
Im Übrigen wird das Ungleichgewicht zwischen dem EWR, dem nur noch drei Mitglieder angehören, und der EU nach deren Osterweiterung noch zunehmen. Norwegen und seine beiden Partner haben letztes Jahr eine Verbesserung des Vertrags vorgeschlagen. Aber die Kommission hat Wichtigeres zu tun. «Wir werden uns mehr anstrengen müssen, um gehört zu werden», kommentiert Arhus trocken.
Trotzdem bereut Norwegen seinen Schritt nicht. Zweimal, 1972 und 1994, hatte das norwegische Volk den direkten Beitritt zur EU abgelehnt. Deshalb dient nun der EWR-Vertrag als Grundlage für die Beziehungen mit der EU. Oslo hat diesen Vertrag ergänzt, indem es mit der EU ein Zusammenarbeits-Abkommen im Bereich Sicherheit und Verteidigung, das Europol-Abkommen (Zusammenarbeit der Polizei) und ein weiteres Abkommen abgeschlossen hat, mit dem der Schengen-Raum zum freien Personenverkehr in den Vertrag aufgenommen wird.
swissinfo, Barbara Speziali, Brüssel
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