Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Novartis präsentiert Rekordergebnis für 2004

Der Novartis-Hauptsitz in Basel. Keystone

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis ist im letzten Jahr kräftig weitergewachsen und hat ein neues Rekordergebnis erzielt. Der Umsatz legte um 14% zu.

Das achte Rekordergebnis in Folge gründet laut dem Konzern auf der Firmenstrategie mit Kostenkontrolle und Innovation.

Der Schweizer Pharmariese schaut auf ein gutes Jahr zurück. In allen Bereichen konnte die Basler Firma zulegen. Der Reingewinn kletterte um 15% auf 5,8 Mrd. Dollar, nach 5 Mrd. Dollar im Vorjahr.

Der operative Gewinn kletterte um 11% auf 6,5 Mrd. Dollar. Der Umsatz legte um 14% auf 28,3 Mrd. Dollar zu, wie Novartis am Donnerstag bekannt gab. In Lokalwährungen betrug das Umsatzwachstum im Konzern 9% und im Pharmabereich 10%.

Mit einem Umsatzplus von 15% auf 18,5 Mrd. Dollar habe der grösste Novartis-Bereich, die Pharmadivision, das Marktwachstum sogar übertroffen.

Auch 2005 Rekord erwartet

Novartis rechnet laut weiteren Angaben für das Jahr 2005 mit neuen Rekordwerten bei operativem Ergebnis und Reingewinn. Beim Konzern- und beim Pharmaumsatz rechnet der Konzern mit einem hohen einstelligen Umsatzwachstum in lokalen Währungen.

Die Beteiligung am Konkurrenten Roche liege unverändert unter einem Drittel, hiess es.

Im Reingewinn des Jahres 2004 sind einmalige Aufwendungen in Höhe von 120 Millionen Dollar für die Sparte Consumer Health enthalten, wovon 37 Millionen Dollar Restrukturierungs- und Wertminderungen bei der Generika-Tochter Sandoz seien.

Analysten: Ergebnis nicht gerade sexy

Analysten hatten für das Jahr 2004 im Durchschnitt mit einem Reingewinn von 5,92 Milliarden Dollar gerechnet. Bei einem Konzernumsatz von 28 Milliarden Dollar war ein operatives Ergebnis von 6,62 Milliarden Dollar erwartet worden.

Nach Bekanntgabe der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr stehen die Novartis-Aktien im Blickpunkt der Anleger. Laut Händler dürfte der Novartis-Abschluss dem Schweizer Markt am Donnerstag zu schaffen machen.

Die Novartis-Titel gehören mit -1,7% vorbörslich zu den grössten Verlierern. “Das Ergebnis ist in Ordnung, aber nicht sexy. Zudem enttäuscht die Dividendenerhöhung. Dass Novartis von Margendruck spricht, ist auch nicht gerade erfreulich”, erklärte ein Analyst.

Es zeige sich einmal mehr: “Novartis muss man im Vorfeld der Zahlen kaufen, aber einen Tag vor der Veröffentlichung wieder geben”, sagte ein weiterer Händler.

Die Börsenkenner rechnen mit einem Verlust von rund 2% bei Novartis-Titeln. Damit sei auch das Potenzial des SMI limitiert, hiess es.

Fünf neue Medikamente

Novartis will laut weiteren Angaben im Jahr 2005 Zulassungsanträge für fünf Medikamente stellen, darunter das Dickdarmkrebsmittel “PTK787” und “ICL670” gegen Eisenüberladung. 2006 sollen weitere vier Zulassungsanträge folgen.

In der Entwicklungs-Pipeline befinden sich neuartige Präparate zur Behandlung von Bluthochdruck, Diabetes und Krebs, teilte der Konzern am Donnerstag mit.

Novartis präsentierte für fünf seiner zehn wichtigsten neuen Wirkstoffe positive Ergebnisse und gab an, dass sich andere Schlüsselprojekte in fortgeschrittenem Stadium wie geplant entwickelten.

swissinfo und Agenturen

Reingewinn Novartis Group 2004: 5,8 Mrd. $ (6,9 Mrd. Fr.)
Umsatz Novartis Group 2004: 28,3 Mrd. $ (33,5 Mrd. Fr.)
Novartis ist die sechstgrösste Pharmafirma der Welt.
Sie beschäftigt rund 78’500 Personen in über 140 Ländern.

2004 hat Novartis 4 Mrd. Fr. (12% des Umsatzes) in Forschung und Entwicklung gesteckt.

Die Beträge, die der Pharmagigant in diese Aktivitäten investiert, gehören zu den bedeutendsten dieser Branche, vor allem in den USA, dem grössten Medikamenten-Markt der Welt.

In diesem Markt hat Novartis in den letzten vier Jahren 13 neue Medikamente eingeführt.

Im Zuge der zunehmend als zusammen gehörend angesehenen Krankheiten Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Diabetes strebt der Basler Konzern eine starke Stellung im Bereich Herz-Kreislauf und Stoffwechsel an.

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft