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Novartis verkauft Health & Functional Food

Verkauft werden Isostar, Ovo und Co. Aber an wen? Keystone

Der Basler Pharmamulti Novartis wird seinen Bereich "Health & Functional Food" verkaufen. Betroffen sind Weltmarken wie Ovomaltine oder Isostar.

Im Bereich, der nun verkauft wird, arbeiten weltweit rund 2400 Personen, davon etwa 950 in der Schweiz in den Werken Bern, Neuenegg und Nyon.

Der Bereich «Health & Functional Food» gehört bei Novartis zum Sektor Consumer Health unfasst Marken wie Ovomaltine, Caotina, Isostar, Powerplay, Cereal, Modifast und Milical.

Es handelt sich grösstenteils um Produkte der 1967 nach Basel verkauften Wander AG. Der Bereich Health & Functional Food kam im vergangenen Jahr auf rund 850 Mio. Franken Umsatz.

Wachsen in besserem Umfeld

Wie Mark Hill, der Sprecher von Novartis gegenüber swissinfo sagte, handle es sich bei den Marken, welche verkauft werden, um gut eingeführte Produkte, zum Teil um Weltmarken (Ovomaltine) mit hohen Umsätzen. Wolle man diese Umsätze weiter steigern, dann würde es einen entsprechenden Aufwand benötigen.

Deshalb könne eine Firma mit einer «besseren strategischen Anpassung» für das Produkt noch mehr tun. Für Novartis seien Ovomaltine oder Isostar – gemäss der neuen Ausrichtung – nicht mehr «Kernbrands» innerhalb des Sektors «Consumer Health». Ein Sektor, der neu in sechs weltweit tätige Geschäftsbereiche gegliedert werde.

Käufer dürfte bekannt sein

Novartis hat Credit Suisse First Boston in London beauftragt, den Verkauf abzuwickeln , sagt Hill. Man kenne die potentiellen Käufer schon. Entschieden sei jedoch nichts.

Man habe den Verkauf auch deswegen zum jetzigen Zeitpunkt bekanntgemacht, weil man eine mögliche Unruhe unter den Mitarbeitern vermindern wollte. Würde ein Käufer geannt oder darüber spekuliert, dann wäre die Verunsicherung grösser. Jetzt wisse die Öffentlichkeit, was und dass Novartis «Health & Functional Food» verkaufen wolle.

Kerngeschäft Pharma

Novartis begründet den Verkauf (herumgeboten wird ein Verkaufspreis von rund 1,7 Mrd. Franken) mit einer stärkeren Ausrichtung des Konzerns auf «Gesundheit» mit Pharma als Kerngeschäft. Der nun zum Verkauf stehende Bereich «Health & Functional Food» habe ein anderes Kundensegment, sagte Hill.

Mit Augenheilmitteln und Kontaktlinsen, mit Babynahrung (Gerber) aber auch Tiernahrung hat Novartis weitere Bereiche, die nicht unbedingt in das nun definierte Kerngeschäft gehören. Werden auch diese Bereiche verkauft?

Mark Hill weicht aus: «Unser Kerngeschäft ist Pharma. Die andern Geschäfte müssen Pharma unterstüzten, wie Generika, oder sie müssen eine führende Position im Markt einnehmen. Beispiel Cibavision, die Nummer 2 bei den Kontaktlinsen.»

Novartis wird weiter einkaufen

Nun wird der Verkauf die ohnehin recht gut gefüllte Novartiskasse weiter äufnen. Die Gelder werden, so Hill, «für geschäftliche Zwecke» weiterverwendet.

Novartis suche immer nach einer Gelegenheit für eine Akquisition. Eine solche müsse aber zu Healthcare mit Kerngeschäft Pharma passen. Was aber genau in absehbarer Zeit «passen» würde, darüber schwieg sich Novartis aus.

Die Schweizer Börse reagierte wohlwollend auf die Meldung. Bei Handelsschluss lag der Kurs bei 59,30 Franken, 0,9% höher als am Vortag.

Urs Maurer und Agenturen

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