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Nur Deutschland erhöht Steuern

2003 haben sieben von 30 OECD-Ländern ihre Steuersätze für juristische Personen gesenkt.

Deutschland als einziges OECD-Land hat die Sätze erhöht. In der Schweiz gaben sie leicht nach.

Die steuerlichen Rahmenbedingungen spielen eine wichtige Rolle im internationalen Standort-Wettbewerb. Die Consulting Firma KPMG Schweiz hat kürzlich einen «Corporate Tax Survey» veröffentlicht und die Steuertarife für Unternehmen im OECD-Raum miteinander verglichen.

Diese «Corporate Tax» (Gewinnsteuersatz) steht nicht automatisch für die gesamte steuerliche Belastung einer Unternehmung in einem Land. Da dieser Satz aber leicht vergleichbar ist, gilt er als Indiz.

So hat innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) nur Deutschland seinen Satz von 38,36% (2002) auf 39,58% im laufenden Jahr erhöht. Damit figuriert Deutschland für 2003 als das europäische OECD-Land mit dem höchsten Satz.

Die Schweiz an viertunterster Stelle

Am untersten Ende befindet sich Irland, das seinen Satz von 16% im vergangenen Jahr auf 12,5% gesenkt hat. Die Schweiz figuriert an viertunterster Stelle mit einem Satz von 24,1% (24,5% im Vorjahr). Die KPMG-Studie stützt sich für den Schweizer Vergleich auf die Steuerbelastung für eine juristische Person mit Sitz in der Stadt Zürich.

Mit anderen Worten: Der schweizerische Gewinnsteuersatz für Unternehmen ist zwar doppelt so hoch wie jener in Irland, aber 50% tiefer als in Deutschland.

Was diese Studie hingegen nicht ausweist, ist der Umstand, dass ausgeschüttete Gewinne in der Schweiz doppelt belastet werden: Zuerst beim Unternehmen, und dann nochmals bei der Privatperson.

Immerhin haben sieben OECD-Länder ihre Steuersätze zum Teil erheblich reduziert: So Italien von 40,25% auf 38,25%, oder Belgien von 40,17% auf 33,99%. Aber grosse Verschiebungen in der «Standort-Hitparade», was die Gewinnsteuersätze innerhalb der OECD betrifft, haben sich dadurch nicht ergeben.

swissinfo, Alexander P. Künzle

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