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Ölpreis drückt Teuerung nach oben

Der Heizölpreis wirkte sich stark auf die Teuerung aus. Keystone

Im Dezember ist die Teuerung in der Schweiz namentlich wegen des stetig steigenden Preises für Rohöl auf 2 Prozent angestiegen, ein neues 12-Jahres-Hoch.

Insgesamt sind die Preise in der Schweiz im vergangenen Jahr im Schnitt aber lediglich um 0,7 Prozent gestiegen. Trotz der anziehenden Teuerung zum Jahresende ist es die geringste Zunahme seit 2003.

Der Landesindex der Konsumentenpreise stieg im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 0,2% und erreichte den Stand von 102,6 Punkten (Dezember 2005: 100). Dies teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mit.

Teurer wurden im Dezember namentlich Möbel, Geschirr und Besteck sowie Wasch- und Reinigungsmittel, was die Kosten für Hausrat und Haushaltsführung um 0,7% erhöhte.

Im Verkehr stiegen die Preise um 0,6%. Neben dem weiteren Anstieg der Benzinpreise um 0,8% und von Diesel um 2,8% sind dafür auch die Tariferhöhungen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB um 3,5% sowie jene der Verkehrsverbunde verantwortlich.

Deutlich verteuert haben sich auch die Kosten für eine warme Stube: Heizöl kostete 1,9% mehr als im November und damit rund 35% mehr als noch vor einem Jahr. Teurer wurde auch der Strom. Treibstoff ist um 15% teurer als vor einem Jahr.

Hauptschuld trägt der Ölpreis

Ökonomen, die durchschnittlich mit einer Teuerung von 1,8 bis 1,9% im Dezember gerechnet hatten, zeigten sich über den Teuerungsschub zum Jahresende nicht beunruhigt.

Hauptgrund sei neben der Teuerung bei den Lebensmitteln der momentan hohe Ölpreis. Experten der Schweizer Grossbanken UBS und CS rechnen darum nicht mit anhaltend hohen Teuerungsraten.

«Mit stabilen Erdölpreisen wäre die Teuerung nur halb so hoch ausgefallen», sagte etwa Alois Bischofberger, Chefökonom der Credit Suisse.

Leitzinsen möglicherweise höher

Janwillem Acket von der Bank Julius Bär erwartet dagegen, dass die Teuerung im Januar über 2% und damit über die Warnschwelle der Schweizerischen Nationalbank (SNB) klettert.

Die Währungshüter dürften deshalb nicht untätig bleiben und die Leitzinsen in diesem Jahr wahrscheinlich anheben, sagte er.

Kurzfristig gibt es weitere Anzeichen, dass die Teuerung zusätzlich anziehen könnte: Der Ölpreis ist diese Woche erstmals über die Marke von 100 Dollar geklettert. Und im Grosshandel stieg das Preisniveau im November um 3,0%.

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Schweizerische Nationalbank

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Schweizerische Nationalbank (SNB) führt als unabhängige Zentralbank die Geld- und Währungspolitik der Schweiz. Ziel ihrer Politik ist Preisstabilität, die laut ihren Angaben eine wesentliche Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand ist. Die SNB stützt ihre geldpolitischen Entscheidungen auf eine mittelfristige Inflationsprognose ab. Der Referenz-Zinssatz ist der Dreimonats-Libor (London Interbank Offered Rate). Die Nationalbank verfügt über…

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Seit 14 Jahren unter Warnschwelle

Die mittlere Jahresteuerung bei den Konsumentenpreisen lag letztmals 1993 mit 3,3% über der Warnschwelle von 2%. 1998 erreichte sie einen Tiefpunkt von 0%, 2006 betrug sie 1,1%.

Trotz des starken Auftriebs zum Jahresende ist die Lage in der Schweiz weiterhin komfortabler als in der Eurozone.

Das Europäische Statistikamt Eurostat schätzte die Inflationsrate für Dezember auf 3,1%. Die Preissteigerung lag damit auf dem Rekordniveau vom November.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) spricht nur von Preisstabilität, wenn die Teuerung höchstens 2,0% beträgt.

swissinfo und Agenturen

Inflation in der Schweiz:
2007: 0,7%
2006: 1,1%
2005: 1,2%
2004: 0,8%
2003: 0,6%
2002: 1%
2001: 1%
2000: 1,6%

Für dieses Jahr erwarten die Experten eine Inflation von 1,6% bis 1,7%. Sie betonen, dass besonders der Ölpreis einen starken Einfluss auf die Teuerung haben werde.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) rechnet mit einer Teuerung von 1,7%.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) erwartet eine Inflationsrate von 1,6% für 2008 und 1% für 2009.

Genau die gleichen Zahlen für die beiden nächsten Jahre prognostizieren auch die Experten des Konjunkturforschungs-Instituts (KOF) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH).

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