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Rauchverbot im öffentlichen Verkehr kommt

Das Rauchverbots-Zeichen verbreitet sich immer mehr. Keystone

Ab 11. Dezember 2005 wird in der Schweiz das Rauchen in allen Zügen, Bussen, Schiffen sowie Bahngebäuden verboten.

Laut der Dachorganisation Verband öffentlicher Verkehr (VöV) geht der Schutz vor Passivrauchen gegenüber dem Schutz individueller Freiheiten vor.

Raucherinnen und Raucher in der Schweiz aufgepasst: Ab dem nächsten Fahrplanwechsel am 11. Dezember wird das Rauchen in Zügen, Bussen und Schiffen in der ganzen Schweiz verboten. Auch geschlossene oder schlecht durchlüftete Räume und Stationen werden rauchfrei.

Darauf haben sich die im Verband öffentlicher Verkehr (VöV) zusammengeschlossenen Unternehmen – darunter auch SBB und BLS – geeinigt, wie der Verband am Mittwoch in Bern bekannt gab.

Zuerst beschriften, dann Aschenbecher entfernen

In einem ersten Schritt wird auf den Fahrplanwechsel im Dezember hin die Beschriftung der SBB-Züge entsprechend geändert. In einem zweiten Schritt sollen in den darauf folgenden sechs Monaten alle Aschenbecher in den Zügen entfernt werden.

Die SBB gehen davon aus, dass die Akzeptanz des generellen Rauchverbots gross sein wird. Dies zeigten auch die entsprechenden Erfahrungen in Italien, wo seit März 2004 ein absolutes Rauchverbot in den Zügen herrscht.

Wie der VöV am Mittwoch im weiteren zum gemeinsamen Beschluss der öffentlichen Transportunternehmen mitteilte, gilt das das Rauchverbot für alle öffentlichen Transportmittel landesweit, auch für die Züge von SBB, BLS und RhB.

Einige Bahnen in der Schweiz sind bereits rauchfrei, andere Unternehmen stellen um. Der VöV bemühte sich darum um eine landesweit einheitliche Regelung.

Neben den Passagierräumen der öffentlichen Verkehrsmitteln wird das Rauchverbot auch in geschlossenen Räumen in den Stationen gelten. Darunter fallen laut VöV namentlich Schalterhallen, Wartesäle und Perronhallen mit beschränkter Luftzufuhr. Auf den Perrons in offenen Bahnhöfen darf weiterhin geraucht werden.

Auf Schiffsdeck noch erlaubt

Erlaubt bleibt das Rauchen auf offenen Schiffsdecks. Schiffsfahrten von geschlossenen Gesellschaften und Reisen in reservierten Spezialwagen können vom Verbot ausgenommen werden.

Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), die laut eigenen Angaben seit Jahren für einen besseren Schutz vor Passivrauchen kämpft, begrüsst den Entscheid ausserordentlich.

Sie fordert, dass nun die Gastronomie endlich genau so konsequent nachziehen müsse.

Wie der VöV schreibt, machten Betriebe, die bereits ein Rauchverbot eingeführt haben, gute Erfahrungen. Die Massnahme werde auch von den gut 20% rauchenden Passagieren gut aufgenommen, Zuwiderhandlungen gebe es kaum. Hinzu komme, dass die Reinigungskosten sinken.

Geringere Reinigungskosten – kleinerere Putzequippen

Bis 2010 will die SBB ihre Züge deshalb um einen Fünftel billiger putzen lassen. Dazu wird sie auch Stellen abbauen, allerdings ohne Kündigungen. Gegenwärtig umfasst die Putzequippe der SBB rund 600 Personen.

Der Personalabbau lasse sich mittels natürlicher Fluktuationen erreichen, bestätigte SBB-Sprecher Roland Binz einen Artikel im «Blick» vom Dienstag. Wie viele Stellen verschwinden, konnte Binz nicht beziffern. Der Abbau indessen soll nicht am Grad der Sauberkeit in den Zügen spürbar werden.

Die Züge putzen soll künftig das Rangierpersonal zwischen seinen Einsätzen. Mit dem neuen Rollmaterial nämlich habe sich der Aufwand beim Rangieren reduziert, sagte Binz. Zudem wurde das Putz- und Rangierpersonal bereits im vergangenen Sommer zu einer Einheit zusammengelegt.

Das Projekt «Optimierung Service im Zug» soll zwischen 2006 und 2009 umgesetzt werden. Wie Binz erklärte, wird der Schweizerische Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband (SEV) mit einbezogen.

swissinfo und Agenturen

Die Diskussion ums Rauchen in der Schweiz intensiviert sich. Die SBB haben beschlossen, ab kommendem Dezember das Rauchen in allen Zügen und Bahngebäuden, sofern diese nicht gut durchlüftet sind, zu verbieten.

Am 28. Juni hat der Kanton Luzern beschlossen, den Verkauf von Zigaretten an unter 16-Jährige zu verbieten.

Alle Betreiber von Zigaretten-Automaten sind angehalten, ebenfalls auf dieses Verbot zu achten.

Im Kanton Bern wird über ein generelles Rauchverbot in Restaurants diskutiert. Im Grossen Rat wurde ein entsprechendes Anliegen mit nur einer Stimme Mehrheit am 21. Juni zurückgewiesen.

Ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden (Spitälern, Schulen etc.) wurde jedoch angenommen.

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