Rekord: Grossbank UBS mit 14 Mrd. Gewinn
Im Jahr 2005 erzielte die Schweizer Grossbank UBS einen Gewinn von gut 14 Mrd. Franken und übertrifft damit das bisherige Rekordjahr 2004 um satte 75%.
Mit dem Ergebnis übertrifft der grösste private Vermögensverwalter der Welt auch die Erwartungen der Analysten.
Ausbezahlt hat sich für die UBS insbesondere der Verkauf der Privatbanken und der Vermögensverwalterin GAM an die Bank Julius Bär. Das hat UBS einen Nettoerlös von 3,705 Mrd. Franken in die Kassen gespült.
Mit dem Ergebnis übertrifft die UBS erneut die Erwartungen der Analysten. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters hatten diese im Durchschnitt mit einem Gesamterlös von knapp 13,5 Mrd. Franken gerechnet.
Strategie Wachstum
Das Finanzdienstleistungsgeschäft allein brachte ein Jahresergebnis von 9,4 Mrd. Fr., was einem Zuwachs von 28% und ebenfalls einem Rekord entspricht.
Aus den Industriebeteiligungen resultierten 512 Mio. Franken. Die Eigenkapitalrendite betrug 27,6%.Der Netto-Neugeldzufluss erhöhte sich 2005 um 80% auf 148 Mrd. Franken.
Der Konzern konnte von den guten Verhältnissen an den Finanzmärkten profitieren. Im Kommentar zum Jahresabschluss führt Konzernchef Peter Wuffli aber auch die nachhaltige Ertragskraft und die auf Wachstum ausgerichtete Strategie als Erfolgsfaktoren ins Feld.
Im Schweizer Geschäft (Business Banking Switzerland) erzielte die UBS einen Rekordgewinn von knapp 2,2 Mrd. Fr., 9% mehr als im Vorjahr.
2,7 Billionen in den Tresoren
Die Vermögensverwaltung für institutionelle Anleger (Global Asset Management) erzielte einen Vorsteuergewinn von 1 Mrd. Franken, fast drei Mal so viel wie 2004. Die Investmentbank steigerte den Vorsteuergewinn gegenüber dem Vorjahr um 12% auf knapp 5,2 Mrd. Franken.
Besonders stolz zeigte sich die weltweit grösste Verwalterin von Privatvermögen über den Neugeldzufluss von 148 Mrd. Franken, was im Vorjahresvergleich einer Steigerung von 80% entspricht.
Die UBS hortete damit per Ende 2005 insgesamt 2,7 Billionen Franken in ihren Tresoren, ein Fünftel mehr als vor Jahresfrist.
Höhere Dividende
Zufrieden ist die Bank auch mit der Kostenentwicklung. Die Kosten seien insgesamt weniger stark angestiegen als die Erträge. Der Personalaufwand dagegen hat um 12% zugenommen.
Die UBS beschäftigte in der Schweiz Ende 2005 26’028 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Trotz der Abgänge durch den Privatbankenverkauf sind das 41 Personen mehr als im Vorjahr. Insgesamt beträgt der Personalbestand 69’569.
Vom guten Ergebnis sollen die Aktionäre mit einer höheren Dividende von 3.20 Franken (+7 %) Fr. und einer einmaligen Nennwertrückzahlung von 0.60 Franken je Aktie profitieren.
Ausserdem werden die Aktien im Verhältnis 1 zu 2 gesplittet. Dies trage dem stark gestiegenen Kurs der UBS-Aktie Rechnung und steigere deren Liquidität, sagte Finanzchef Clive Standish an einer Telefonkonferenz.
Auch für 2006 optimistisch
Für das laufende Jahr 2006 zeigte sich die Bank optimistisch. 2006 habe mit einem positiven Trend begonnen. Die Wachstumsfaktoren für die Finanzbranche seien intakt und die «Deal-Pipelines» der Investmentbanken seien viel versprechend, erklärte die grösste Schweizer Bank am Dienstag.
«Bezüglich Anfang 2006 haben die Märkte auf einer ziemlich starken Note begonnen», sagte Finanzchef Clive Standish am Dienstag an einer Telefonkonferenz.
Den Zielwert für die Eigenkapitalrendite hob die Bank von bisher 15 bis 20% auf 20% an.
Am Mittwoch veröffentlicht die Konkurrentin Credit Suisse Group (CSG) ihre Resultate.
swissinfo und Agenturen
Kennzahlen UBS 2005:
Gesamtergebnis: 14,029 Mrd. Fr. Gewinn.
Reingewinn: 9,844 Mrd. Franken.
Neugeld-Zufluss: 148 Mrd. (+80%).
Vorgeschlagene Dividende: 3,80 Fr. pro Aktie.
Beschäftigte: 69’569 (davon 26’028 in der Schweiz).
Nach einer Serie von Übernahmen und Fusionen in den 1990er-Jahren wandelte sich die UBS von einer international tätigen Schweizer Bank zu einem so genannten «Global Player».
Im Juni 1998 fusionierten die Schweizerische Bankgesellschaft und der Schweizerische Bankverein zur UBS.
Die zwei Grossbanken UBS und Credit Suisse Group teilen sich über 50% der gesamten Bilanzsumme aller Schweizer Banken.
Der Wertschöpfungsanteil der Banken am Bruttoinlandprodukt der Schweiz beträgt mehr als 10%.
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