Rezession hat auch Schweiz erfasst

Die Rezession hat im zweiten Halbjahr 2008 auch die Schweiz erfasst. Im ganzen Jahr resultierte noch ein Wachstum von 1,6%. Das ist halb soviel wie im Vorjahr. Zum Jahresende brachen vor allem die Exporte ein.

Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) schrumpfte im letzten Quartal 2008 gegenüber dem Vorquartal um 0,3%, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte.

Gleichzeitig wurden die Zahlen für das dritte Quartal nach unten revidiert – von einer Stagnation auf ein Minus von 0,1%. Mit zwei rückläufigen Quartalen in Folge ist die Wirtschaft damit nach gängiger Definition im zweiten Halbjahr in eine Rezession gerutscht. Letztmals war dies im Winterhalbjahr 2002/2003 der Fall.

Bisher war das Seco in seinen Prognosen noch von einem Wachstum von 1,9% ausgegangen. Die jetzige Rezession hängt vor allem mit dem unerwartet starken Rückgang der Exporte im Schlussquartal zusammen, wie Seco-Chefökonom Aymo Brunetti sagte.

Sie brachen im Vergleich zum Vorquartal um gut 8% und gegenüber dem Vorjahresquartal um über 7,2% ein. Die Schweiz wurde damit mit voller Wucht von der Weltwirtschaftskrise erfasst.

Der private Konsum als mit Abstand wichtigste BIP-Komponente nahm zum Vorquartal noch um 0,1% zu. Im Vorjahresvergleich betrug das Konsum-Wachstum noch 1%.

Der Blick auf die Produktionsseite des BIP verdeutlicht die Folgen der Finanzkrise für die Schweizer Wirtschaft. Die Wertschöpfung des Finanzsektors schrumpfte im Schlussquartal zum vierten Mal in Folge.