Corippo oder neue Lebensgeister für aussterbendes Dorf
Corippo im Verzascatal ist ein Juwel. Doch das Dorf stirbt einen langsamen Tod – nur noch zwölf Menschen leben dort. Um zu überleben, wird der kleine Ort nun zum Hotel.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
1 Minute
English
en
The Swiss village that wants to become a hotel
Original
Einst lebten über 300 Menschen in den alten Steinhäusern, die mit engen Gässchen verbunden sind, ebenfalls aus Stein.
Heute ist das malerische Örtchen weitgehend leer. Nur noch ein Dutzend Personen lebt dort, die meisten von ihnen im Rentenalter. Jetzt sollen Feriengäste neues Leben in die alten Häuser bringen.
Dies zumindest in der Sommerzeit. Dazu haben die letzten Einwohner die Stiftung CorippoExterner Link ins Leben gerufen. Ziel: die Wiederbelebung ihres Ortes durch sanften Tourismus.
Fabio Giacomazzi, der Architekt der Stiftung, hat jüngst das Konzept vorgestellt: Das Dorfrestaurant wird zum Empfang, der Dorfplatz zur Lobby unter freiem Himmel, die Gässchen zu Korridoren und einige der alten Häuser zu Hotelzimmern. Die ersten Gäste können im Sommer 2019 einziehen.
Die Umbauten und Erneuerungen der ersten Phase sollen gut drei Millionen Franken kosten.
Politisch ist der Untergang Corippos längst besiegelt: Es wird 2020 Teil der neugeschaffenen Gemeinde Verzasca, die sieben Dörfer mit rund 900 Einwohnern vereint. (RTS/SDA/swissinfo.ch)
Beliebte Artikel
Mehr
Bundespolitik
Schweizer Stimmbevölkerung könnte Autobahnausbau ablehnen
Wie kann die Monopolisierung der KI durch mächtige Länder und Unternehmen verhindert werden?
KI hat das Potenzial, viele Probleme der Welt zu lösen. Aber die reichsten Länder und Technologieunternehmen könnten versuchen, diese Vorteile zu beanspruchen.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Die kleinste Schweizer Gemeinde wird zum Hotel
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Corippo, ein Juwel im Tessiner Verzascatal, zählt gerade mal 14 Einwohner. Bald soll es dort eine "verstreute Herberge" geben.
Wenn die Gemeindefusion zu Identitätsverlust führt
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Rainer J. Schweizer, Staatsrechtsprofessor an der Universität St. Gallen, erklärt gegenüber swissinfo.ch, dass es für Bürgerinnen und Bürger aufgrund des Trends von Gemeindereformen und Fusionen zunehmend schwieriger werde, eine Beziehung zu ihrem Heimatort zu haben.^ Um administrative Kosten zu sparen, haben in den letzten Jahren immer mehr Gemeinden einer Fusion mit einer oder mehreren anderen…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Warum «sehr wahrscheinlich»? In der föderalistischen Schweiz gibt es dazu keine zentralen Statistiken, so wie es weltweit gang und gäbe ist. Man weiss jedoch genau, dass die 7,7 Millionen Menschen in der Schweiz in 2636 Gemeinden wohnen, das sind durchschnittlich 2921 Einwohnerinnen und Einwohner pro Gemeinde. In Europa gibt es einzig in Frankreich noch mehr…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Fusion von 13 Gemeinden im Bellinzonese ist das grösste Projekt dieser Art in der ganzen Schweiz. Für das Tessin, namentlich den nördlichen Teil (SopraceneriExterner Link), stellt diese Fusion eine Zäsur dar. Denn traditionell hatten hier Gemeindefusionen wenige Chancen; im Bellinzonese und Locarnese wollten die Gemeinden stets autonom bleiben. Nun die Kehrtwende, zumindest im Bellinzonese.…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Hotel-Dörfer, bekannter unter dem Begriff «Holiday Resorts», liegen üblicherweise am Meer in warmen Gefilden. Als architektonische Kunstgebilde mit regionaler Gebäudefolklore schirmen sie Touristen von der Umwelt ab und ermöglichen gleichzeitig störungsfreien Urlaub. Gebucht werden sie als «Package» inklusive Flug und Transfer. Vnà hingegen liegt nicht am, sondern 1630 Meter überm Meer. Das auf einer Sonnenterrasse…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Es geht um neue Formen des Tourismus und eigenständiger Kultur, mit denen man dem Beton-Boom des Oberengadins einen Riegel schieben will. Wer sich im Oberengadin vom Bauboom- und Beton-Groove abgeschreckt, aber von der grandiosen Landschaft dieser Region angezogen fühlt, der fahre ins Unterengadin – dem Fluss Inn entlang nach Osten. Wer sich dazu als nicht…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch