Schweiz als Schienen-Hub
Die Schweiz möchte zur Drehscheibe für die europäischen Schnell-Züge werden. Allerdings stellen die NEAT-Kosten die Finanzierung in Frage.
Letzte Woche traf sich der Schweizer Verkehrsminister Moritz Leuenberger mit seinem französischen Amtskollegen Jean-Claude Gayssot in Paris. Sie besprachen den Ausbau der Zugsverbindungen zwischen Frankreich und der Schweiz.
Die Fahrzeit zwischen Paris und Genf soll erheblich verringert werden, indem die TGV-Strecke Haut-Bugey, im Departement Ain, wieder hergestellt wird. Weiter soll das Projekt der Jura-Linie vorangetrieben werden. Dieses umfasst die Linien Paris-Lausanne und Paris-Neuchâtel-Bern.
Die Kosten für beide Projekte sollen zu gleichen Teilen zwischen Frankreich und der Schweiz aufgeteilt werden. Die Schweizer Beteiligung wird sich auf rund 135 Mio. Euro belaufen.
Bahn 2000-Geld für TGV
Die Finanzierung der verschiedenen Projekte ist insgesamt sehr eng. Angesichts der Zunahmen der Kosten der NEAT, die über den budgetierten 13,4 Mrd. Franken liegen dürften, ist die Diskussion offen, ob die für die erste Etappe von Bahn 2000 nicht gebrauchten Mittel – rund 1,5 Mrd. Franken – dafür eingesetzt werden könnten.
In Windeseile zwischen Rhein und Rhône
Weiter hat die Schweiz die Planung für die Verbindungen mit dem TGV Sud-Est, TGV Est und TGV Rhin-Rhône intensiviert. Im Visier ist etwa die Bahnverbindung zum EuroAirport Basel-Mühlhausen.
Ein französisch-schweizerischer Steuerungs-Ausschuss will sich im Februar treffen, um die Finanzierung der Verbindung zwischen Rhein und Rhône zu prüfen.
Schneller in den Süden…
In Richtung Süden stehen vor allem die beiden NEAT-Stränge Lötschberg und Gotthard im Zentrum. Um aber Zürich mit Mailand mit einer Fahrzeit von zwei Stunden zu verbinden, wären Verbesserungen zwischen Lugano und der Lombardei-Metropole erforderlich. Streckenführungen via Varese oder Chiasso wurden jedoch von Italien zurückgestellt.
… und gen Norden.
Mit Deutschland ist eine ICE-Verbindung zwischen Basel und Karslruhe, Zürich-Stuttgart sowie Zürich-München geplant.
swissinfo und Agenturen
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