Schweiz in Sachen Innovation vorne dabei
Die Schweiz gehört nach Schweden im Innovationsbereich zu den führenden Ländern, noch vor den USA und Japan, sagt die Europäische Kommission.
Nur im Bereich Ausbildung in Wissenschaft und Technologie und bei der Finanzierung der Innovation durch den öffentlichen Sektor ist sie unterdurchschnittlich.
Diese Einschätzung stützt sich auf den von der Europäischen Kommission herausgegebenen Innovationsanzeiger, zu dem das Bundesamt für Statistik (BFS) die Schweizer Daten geliefert hat.
Er präsentiert den Stand der Innovations-Systeme der Europäischen Union sowie weiterer Länder wie USA, Japan und Schweiz. In der darauf basierenden Rangliste liegt die Schweiz hinter Schweden und vor Finnland an zweiter Stelle.
In den beiden Indikatorengruppen «Innovation und Unternehmergeist» und «geistiges Eigentum» liegt die Schweiz sogar auf Platz eins.
Dies verdeutlicht laut BFS die Anstrengungen, welche die Schweizer Unternehmen zur Förderung der Innovation und zur Umwandlung dieser Anstrengungen in wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse wie Patente, Markennamen und Design oder Beschäftigte in der Spitzentechnologie unternehmen.
Reinvestiert
Laut BFS wenden in keinem anderen Land Europas die Unternehmen einen so grossen Anteil ihres Umsatzes für Innovation auf wie die Schweiz, wo es 3,5% sind.
Im Hinblick auf den prozentualen Anteil der innovativen kleinen und mittleren Unternehmen (54,8%) führt die Schweiz laut BFS die Rangliste der europäischen Länder ebenfalls an.
Viel Geld für Forschung
Bezüglich Innovations-Effizienz, die an der Anzahl Patentmeldungen pro Million Einwohner gemessen wird, gehört die Schweiz zur Spitzengruppe und übertrifft sogar die USA.
Gemessen in Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) gehören die Bruttoinlandausgaben für Forschung und Entwicklung der schweizerischen Privatwirtschaft mit 2,2% ebenfalls zu den höchsten in ganz Europa. Lediglich Schweden mit 2,9% und Finnland mit 2,5% weisen höhere Werte auf.
Zu wenig Ausbildung
Unterdurchschnittlich schneidet die Schweiz bei der Innovation in hoch qualifiziertes Personal und der Innovations-Finanzierung durch den öffentlichen Sektor ab.
Gemäss den ebenfalls berechneten Trend-Indikatoren, welche die durchschnittliche Veränderungsrate der Ergebnisse im Verlauf der letzten drei Jahre messen, sind laut BFS die Grundbedingungen erfüllt, damit das Innovations-System eine verstärkte Dynamik an den Tag legen und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz gegenüber anderen Ländern gewährleisten kann.
swissinfo und Agenturen
Die Indikatoren, auf welche sich Brüssel stützt, sind in fünf Kategorien eingeteilt: Innovations-Motoren, Wissensbildung, Innovation und Unternehmergeist, Umsetzung der Innovationen sowie intellektuelles Potenzial.
In keinem anderen Land in Europa setzen Unternehmen einen so hohen Prozentsatz ihres Umsatzes wieder für Innovation ein wie in der Schweiz (3,5%).
Unterdurchschnittlich ist die Schweiz allerdings im Bereich der Studienabgänger in den exakten Wissenschaften. Dies ist ein Indikator für den Mangel an hoch qualifiziertem Personal auf dem Schweizer Arbeitsmarkt.
Dieser Mangel wird teilweise durch die Einwanderung kompensiert. In privaten Unternehmen liegt der Anteil ausländischer Forscher bei 40%.
Die Wachstumsrate der schweizerischen Indikatoren liegt allgemein über dem europäischen Mittel.
Die Grundbedingungen sind also erfüllt, damit das Innovations-System eine verstärkte Dynamik zeigen kann.
Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz gegenüber anderen Ländern langfristig gewährleistet werden können.
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