Schweizer Gastfreundschaft in aller Welt
Vom Restaurant übers Hotels bis zum Taucherzentrum: Touristische Angebote weltweit, die von Schweizern geführt werden, sind auf einer Homepage aufgelistet.
Auf der neuen Internet-Seite www.swiss-base.com finden sich Hunderte von Adressen, um bei Reisen um die Welt von Schweizer Gastfreundschaft zu profitieren.
«Recht herzlichen Dank für diese wichtige Dienstleistung, die Sie für Schweizer im Ausland anbieten. Wir übermitteln Ihnen noch drei Fotos, um unser Angebot zu vervollständigen.» Jolanda H., Costa Rica.
Dies ist nur eine von etlichen Mails, die jede Woche aus aller Welt bei Philippe Blättler eintreffen. Er wohnt in Kindhausen im Kanton Aargau.
Jolanda H. betreibt eine Pension in Costa Rica. Und genauso wie Hunderte anderer Auslandschweizer hat sie sich gratis in die Webseite www.swiss-base.com eingetragen. Jeden Monat schauen Tausende von Besuchern dieses Internet-Angebot an.
Touristische Tradition
Die Internetseite führt – nach Ländern geordnet – die unterschiedlichsten Übernachtungsmöglichkeiten auf: Vom Luxushotel in Ägypten über einen Bungalow auf den Fidschi-Inseln bis zu Bed-and-Breakfast in Brasilien. Allen Häusern ist eines gemeinsam: Sie werden von Schweizern geführt.
«Die Schweizer besitzen grosse Erfahrung in der Hotellerie. Viele emigrierte Landsleute haben das Fachwissen in die Welt getragen und bieten qualitativ hoch stehende touristische Dienstleistungen an», meint Philippe Blättler.
Genauso verhält es sich mit der Schweizer Gastronomie: Wer in Mexiko, Australien oder Burkina Faso hungrig ist, kann auf der Homepage fündig werden. Vielleicht reicht es nicht für ein Fondue, doch die Gerichte werden mit Sicherheit von Schweizern zubereitet.
Ausserdem lassen sich auf der Homepage etliche Adressen von Schweizern finden, die irgendwo auf dieser Welt etwas anbieten: Sprachschule, Autovermietung, touristische Führungen oder auch Sportzentren mit Reiten, Golf, Kanu oder Ski.
Lust auf Auswandern
«Vor zwei Tagen hat sich ein Schweizer aus Chile gemeldet, der Pferdetrekking in den Anden anbietet. Das ist eine unglaubliche Sache», meint Philippe Blättler. Er wundert sich selber ein wenig über den Erfolg seiner Initiative, an der er ausschliesslich in der Freizeit arbeitet.
Die Initiative geht auf eine Reise zurück, die Blättler vor fünf Jahren nach Kanada führte. Der Informatiker lernte viele Schweizer Emigranten kennen und war erstaunt über die Vielfalt der Aktivitäten, die von seinen Landsleuten im Ausland ergriffen worden waren.
«Nach dieser Reise hatte ich selber Lust, zusammen mit meiner Familie auszuwandern. Da meine drei Kinder aber schon im Jugendalter sind, habe ich schliesslich darauf verzichtet», erzählt Blättler.
«Doch der Gedanke ist in mir geblieben und hat mir keine Ruhe mehr gelassen. So sagte ich mir vor zwei Jahren: Wenn du schon nicht auswandern kannst, dann könntest du wenigstens eine Homepage für emigrierte Landsleute schaffen.»
Einen Traum erfüllt
Die Internet-Seite «swiss-base» stellt somit einen Traum dar, der Wirklichkeit geworden ist. Und von dieser Arbeit können jetzt all diejenigen profitieren, die bei einer Reise ins Ausland nicht vollständig auf eine Schweizer Dienstleistung verzichten wollen.
«Natürlich sollte ein Schweizer auf Reisen nicht nur Schweizer suchen, sondern sich auch auf die neue Umgebung einlassen. Doch gerade am Anfang einer Reise kann der Besuch eines Landsmanns nützlich sein, um Informationen zu erhalten und sich auf das jeweilige Land einzustellen.»
Swissness als Gütesiegel
Aber auch Reisebüros haben bereits «swiss-base» benutzt, um für ihre Kunden Hotels oder andere touristische Dienstleistungen zu finden. «Für Reisebüros scheint eine touristische Anlage, die von Schweizern geführt wird, eher bestimmten Qualitätskriterien zu entsprechen», meint Blättler.
«Natürlich sind Schweizer nicht bessere Menschen als Bürger aus anderen Ländern. Doch die Schweiz wird eben mit einigen Tugenden wie Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Präzision assoziiert.»
Das Gütesiegel Schweiz spiegelt sich eben nicht nur in der rot-weissen Fahne, die viele Auslandschweizer vor ihren Häusern wehen haben, sondern auch in einer bestimmten Qualität der Arbeit.
«Viele Schweizer im Ausland klagen häufig über den Mangel an verlässlichen Arbeitskräften. Dies gilt durchaus auch für das industrialisierte Ausland. Es scheint, also ob unser System der Lehre und Berufsbildung im Vergleich zu anderen Ländern wesentlich effizienter ist», sagt Blättler.
swissinfo, Armando Mombelli
(Übertragung aus dem Italienischen: Gerhard Lob)
Die Homepage www.swiss-base.com listet zirka 700 touristische Betriebe auf, die von Schweizer Bürgern auf den fünf Kontinenten betrieben werden.
Neben Hotels und Restaurants werden auch Sportzentren, Sprachschulen, Autovermietungen oder Stadtführer aufgeführt.
Die Homepage kam auf private Initiative zustanden. Der Eintrag in die Homepage ist gratis.
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