Schweizer Lohnvorsprung gegenüber Deutschland nimmt ab
In der Schweiz verdient ein Angestellter ohne Leitungsfunktion im Schnitt 42'000 Euro, ein Berufstätiger gleicher Funktionsstufe in Deutschland 39'000 Euro.
Die Lohnschere zwischen den beiden Ländern schliesst sich also – wegen der Öffnung des Schweizer Arbeitsmarktes, heisst es in einer Studie.
Noch verdienen Angestellte in der Schweiz in Verwaltung und Gesundheitswesen deutlich besser, wie es in einer am Montag veröffentlichten Untersuchung des Stellenvermittlers «Monster Worldwide» und der Fachhochschule Nordwestschweiz heisst.
Der Rückgang im Lohngefälle dürfte nicht zuletzt auf die verstärkte Einwanderung ausländischer Arbeitnehmer in die Schweiz zurückzuführen sein. In einigen Branchen seien zwischen 2005 und 2006 die Nominallöhne leicht zurückgegangen, schreiben die Autoren.
Arbeitsmarkt im deutschsprachigen Raum
Untersucht wurden in der Studie die Löhne von Angestellten ohne Leitungsfunktionen. Mit der Öffnung des Schweizer Arbeitsmarktes würden die Schweizer Unternehmen demnach ihre Angestellten vermehrt im ganzen deutschsprachigen Raum rekrutieren.
Im Schnitt verdienen Angestellte in der Schweiz knapp 42’000 Euro (rund 63’420 Franken), während das mittlere Gehalt in Deutschland mit inzwischen 39’000 Euro nicht mehr viel tiefer liegt, wie es hiess.
Deutlich geringer ist der mittlere Lohn laut der Erhebung dagegen weiterhin in Österreich mit 28’000 Euro.
37% mehr Geld in medizinischen Berufen
Am stärksten sind die Lohnunterschiede in Branchen mit regulierten Arbeitsmärkten, wie den medizinischen Berufen: In der Schweiz werden diese im Schnitt rund 37% höher entlöhnt als in Deutschland.
Angestellte im Berufszweig Organisation, Verwaltung und Recht verdienen noch 27% mehr als im nördlichen Nachbarland.
Kaufkraft in Deutschland teils höher
Dagegen nähern sich laut der Studie die Löhne in den Berufsfeldern an, in denen der Arbeitsmarkt nicht reguliert ist. Nur wenig höher seien die Schweizer Gehälter in der Beratungsbranche, im Vertrieb und Verkauf oder im Marketing und PR. Kaufkraftbereinigt dürften die Angestellten in Deutschland sogar besser fahren.
Der geöffnete Arbeitsmarkt habe in der Schweiz zu leicht sinkenden Nominallöhnen in den Verkaufsberufen und in den Medienberufen geführt, halten die Verfasser der Untersuchung fest. Betroffen seien generell die Branchen ohne Gesamtarbeitsvertrag, etwa die Medienberufe.
Weiterhin markante Lohnunterschiede in der Schweizer Wirtschaft stellt die Erhebung ausserdem zwischen Männern und Frauen fest: Frauen verdienen demnach im Durchschnitt 19% weniger als ihre männlichen Kollegen. In Deutschland wird allgemein von 12% Lohndifferenz ausgegangen.
swissinfo und Agenturen
Durchschnittliches Bruttoeinkommen in nicht-leitender Stellung in der Schweiz: 42’000 Euro.
In Deutschland: 39’000 Euro.
Laut einer gleich lautenden Umfrage 2005 entfiel der
3. Platz auf Grossbritannien mit 34’500 Euro,
Österreich (28’000 Euro),
Italien (22,500 Euro) und
Frankreich (20’500 Euro).
Der Stellenvermittler «Monster weltweit» ist 1967 in den USA gegründet worden. Er beschäftigt 4300 Mitarbeitende, wovon 25 in der Schweiz.
Monster ist auf Job-Märkte auf dem Internet spezialisiert.
Auf den Web-Sites wird man regelmässig aufgerufen, an Umfragen teilzunehmen.
2006 machten an der besprochenen Onlne-Umfrage 8 mehr als 85’000 Leute mit.
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