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Schweizer Wirtschaft steht still

Noch stützt der Konsum die Wirtschaft. Keystone

Die Schweizer Wirtschaft stagniert. Der Konsum erweist sich derzeit als einzige Stütze. Doch die Arbeitslosigkeit steigt.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft seco rechnet erst ab 2004 mit einem spürbaren Wirtschafts-Wachstum.

Die Schweizer Wirtschaft steht still. Für das nächste Jahr erwartet das seco lediglich ein bescheidenes Wachstum von maximal 1%.

Viele Ökonomen vertrösten sogar auf die zweite Jahreshälfte 2003. Die Schweiz wird voraussichtlich erst 2004 zu ihrem längerfristigen Wirtschafts-Wachstum von 2% zurückkehren.

Viele Sorgen

In den letzten Tagen haben sich die negativen Statistiken gehäuft. Das Bauhauptgewerbe klagt über eine schlechte Auslastung, und die kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) gehen von einem weiteren Umsatzrückgang im Winterhalbjahr aus.

Die Architektur- und Ingenieurbüros erwarten bis Ende Jahr weniger Aufträge und einen weiteren Stellenabbau.

Die Wohnbautätigkeit nahm im dritten Quartal ab und die Hotellerie meldet einen Rückgang der Logiernächte. Auch der Bankensektor ist weit von einer Erholung entfernt.

Kleines Strohfeuer



Ein kleines Strohfeuer verursachten die BIP-Zahlen für das dritte Quartal. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) wuchs um 1,3%. Doch der Dämpfer ist da: Denn das Wirtschaftswachstum für das ganze Jahr tendiert gegen Null.

Getragen wurde das BIP-Wachstum im dritten Quartal hauptsächlich durch die steigenden Exporte (+6%). Die Importe stagnierten.

Das Wachstum des Konsums ist seit Mitte 2001 zwar auf tiefem Niveau, jedoch ziemlich stabil. Hier dürfte sich jedoch die Entwicklung aufgrund der Verunsicherung der Konsumenten wegen der zu erwartenden steigenden Arbeitslosigkeit verschlechtern.

Positiv bleibt immerhin die Entwicklung der Teuerung: Die Preise haben im November in der Schweiz leicht abgenommen.

Die Jahresteuerung ging auf 0,9% zurück. Im Oktober war die Inflationsrate wegen eines Berechnungseffekts auf 1,2% gesprungen, im November 2001 hatte sie 0,3% betragen.

Kritisch: Arbeitslosigkeit und Investitionen


Die Arbeitslosigkeit wird zunehmen. Das seco befürchtet für 2003 einen Anstieg der durchschnittlichen Arbeitslosenquote auf 3,6%, bis Ende 2003 sogar auf 3,8%.

Kritisch ist auch die seit Anfang 2001 anhaltende Investitionskrise. Sie wird sich voraussichtlich weiter verschärfen, wobei die Abwärtsspirale durch den Rückgang der Bauinvestitionen vermutlich noch beschleunigt wird.

Tiefe Zinsen, der bereits erfolgte Kapazitätsabbau der Firmen und die sich anbahnende leichte Erholung der Weltkonjunktur wären zwar gute Voraussetzungen für wieder steigende Investitionen. Entscheidend werden aber die Ertragserwartungen der Unternehmen sein.

Die meisten Unternehmen verschieben ihre Investitionen in die Zukunft, doch ohne Investitionen kann eine Volkswirtschaft nicht wachsen. Noch stützen der Konsum der Privaten und des Staates die Wirtschaft, doch wie lange noch?

Kein Aufschwung aus eigener Kraft

Aus eigener Kraft wird die Schweiz den Aufschwung nicht schaffen. Die konjunkturelle Wiederbelebung hängt von der Auslandnachfrage und der geopolitischen Entwicklung (drohender Irak- Krieg) ab.

Als wichtigster Exportpartner spielt Deutschland und seine wirtschaftliche Entwicklung für die Schweiz eine grosse Rolle.

Dort ist die Konsumentenstimmung im November aufgrund der geplanten Steuer- und Abgabenerhöhungen und der schwachen Wirtschaftslage jedoch auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren eingebrochen.

Was meint economiesuisse?

Für den Dachverband der Schweizer Wirtschaft, economiesuisse, liegt die Lösung auf der Hand:

Keine staatlichen Konjunktur-Massnahmen, sondern Investitionen in Forschung und Bildung und die Senkung der Staatsausgaben seien wichtige Voraussetzungen für künftiges Wirtschaftswachstum.

Auch weitere Liberalisierungs-Massnahmen seien wichtig für die schweizerische Wettbewerbsfähigkeit.

Allerdings steht economiesuisse mit der letzteren Forderung zur Zeit wohl eher alleine da.

swissinfo und Agenturen

Die Schweizer Wirtschaft stagniert im laufenden Jahr.

Das seco erwartet für das Jahr 2003 ein Wirtschats-Wachstum von maximal 1%

Eine spürbare Erholung wird erst 2004 einsetzen.

Der Konsum erweist sich zur Zeit als Haupt-Stütze der Wirtschaft.

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