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Schweizer Wirtschaftswachstum kein Strohfeuer

Auch die Schweizer Uhrenindustrie ist auf Kurs. Keystone

Das Wirtschaftswachstum gewinnt an Fahrt. Laut der Konjunkturforschungsstelle KOF allerdings etwas weniger stark als bisher berechnet wurde.

Gemäss einer Umfrage der Grossbank UBS herrscht bei den Schweizer Unternehmen nach dem positiven Geschäftsjahr 2005 auch für 2006 Zuversicht.

Die nach oben gerichtete Tendenz signalisiere für das erste Quartal 2006 weiterhin eine Beschleunigung des Wachstums des Bruttoinlandprodukts (BIP), teilte die Konjunktur-Forschungsstelle der ETH Zürich (KOF) am Freitag mit. Dieser Trend dürfte sich im auch zweiten Quartal 2006 fortsetzen.

Die Barometerwerte der vorangehenden Monate seien etwas nach unten revidiert worden, weil zur Berechnung des Barometers die jüngsten Resultate der Konjunkturumfragen in der Industrie und im Baugewerbe berücksichtigt worden seien.

Gemäss dem aktuellen Stand erreicht das KOF-Barometer im Januar einen Stand von 1,22, nach 1,17 im Dezember 2005 und 1,00 im November 2005. Vor einem Monat war für Dezember 2005 noch ein Wert von 1,36 und für November ein solcher von 1,22 berechnet worden.

Unterschiedliche Indikatoren

Bei den mit berücksichtigten Indikatoren der monatlichen Konjunkturumfrage in der Industrie zeigen Bestellungseingang und Auftragsbestand nach wie vor nach oben. Der Anstieg bei den erwarteten Einkäufen für Vorprodukte verflacht sich dagegen.

Bei den Quartalsindikatoren hat sich der Auftragsbestand im Baugewerbe, gemessen an der Reichweite in Monaten, erstmals seit mehr als zwei Jahren nicht mehr verbessert.

Das KOF-Konjunkturbarometer gibt in qualitativer Form Auskunft über die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten in rund sechs bis neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr.

Positiver Rückblick

Die Schweizer Unternehmen blicken in allen Branchen auf ein positives Geschäftsjahr zurück: Die Umsätze und Erträge wurden gesteigert. Und auch der Blick in die Zukunft fällt positiv aus, wie eine Umfrage der UBS zeigt.

Die Grossbank befragte mehr als 4700 Unternehmen aus 27 Haupt- und 97 Subbranchen. Dabei erwiesen sich die vor Jahresfrist formulierten Erwartungen als «sehr zutreffend», wie die UBS am Freitag mitteilte. Etwa die Hälfte der befragten Firmen kam nicht ganz an die Ertragsvorgabe heran, und nur 9 von 27 Branchen verfehlten ihr Wachstumsziel.

Autogewerbe unter Druck

Beim Umsatz konnten Logistik, Uhren, Informatikdienste, Immobilien und Baugewerbe noch einen Gang zulegen. Die spürbarste Wachstums-Verlangsamung hinnehmen mussten dagegen die Metallindustrie, das Autogewerbe, Materialien sowie das Gesundheits- und Sozialwesen.

Am expansivsten blieben 2005 die Banken, die Uhrenindustrie sowie Pharma und Chemie. Praktisch stagniert hat hingegen der Detailhandel, und als einzige Branche sah das Autogewerbe seine Umsätze leicht schwinden.

Auf der Ertragsseite liess sich der Wachstumsrhythmus nicht auf dem Niveau von 2004 halten. Allerdings fielen die Abweichungen nur geringfügig aus. Angesichts der steigenden Energie- und Rohstoffpreise sei dieser nur wenig gebremste Ertragsauftrieb als positiv zu werten. Als besonders ertragsstark erwiesen sich Banken, Pharma, Elektro, Informatik und Uhren.

Positiver Ausblick

Die Unternehmen blicken daher optimistisch in die Zukunft. Die meisten Firmen sehen sich gut positioniert, um weiterhin auf Expansion zu setzen. Eine Mehrheit der befragten Unternehmen rechnet für 2006 mit einem ungebremsten Umsatzwachstum und mit einem etwas besseren Ertragstrend.

Allerdings zeigt sich das Branchenbild wesentlich differenzierter, rechnen doch 16 der 27 Wirtschaftszweige mit einem nachlassenden Umsatz- und Volumenwachstum. Teilweise wettgemacht werde dies aber durch ein Aufholen von Telekom, Autogewerbe und Detailhandel.

swissinfo und Agenturen

Stand Konjunktur-Barometer Januar 2006: 1,22

Stand Konjunktur-Barometer Dezember 2005: 1,17

Stand Konjunktur-Barometer November 2005: 1,0

Vor einem Monat wurde im Dezember mit 1,36 und im November mit 1,22 gerechnet.

Die Schweiz verfügt über verschiedene Quellen für Wachstumsprognosen.

Neben den beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse gibt auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Prognosen heraus, ebenso das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco).

Spezialisiert auf diesem Gebiet sind ferner die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF), Basel Economics (BAK) sowie das Institut CREA de macroéconomie appliquée der Universität Lausanne.

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