Schwerverkehr mit immer grösseren Problemen
Auf der A13 stand der Schwerverkehr am Dienstagmorgen auf den Ausstellplätzen: ein Unfall blockierte die Passtrasse San Bernardino.
Eine Frontalkollision zwischen einem Lastzug und einem Lieferwagen hat am Dienstagmorgen die A13-Transitroute über den San Bernardino bis gegen 11 Uhr blockiert.
Kurz nach 7 Uhr war ein Lastwagen beim Nordportal des Bargias-Tunnels auf die Gegenfahrbahn geraten und hatte dort einen Lieferwagen gerammt. Ein Personenwagenlenker fuhr noch auf das Unglücks-Fahrzeug auf. Der Lenker des Lieferwagens wurde eingeklemmt und schwer verletzt. Er musste per Helikopter ins Spital geflogen werden.
Während der Räumungsarbeiten wurden Personenwagen in beiden Richtungen und der Schwerverkehr in Richtung Norden zwischen Zillis und Thusis über die Lokalstrasse umgeleitet. Der südwärts fahrende Schwerverkehr musste auf den Ausstellplätzen warten. Laut Polizeisprecher Pierino Zanin liess man die Laster um 11 Uhr wieder losfahren.
Am frühen Nachmittag geriet weiter ein Lastwagen wegen überhitzter Bremsen in Brand. Der Verkehr staute sich kurzfristig Richtung Süden.
Alpen-Transit immer schwieriger
Die Route via den San Bernardino ist nicht ungefährlich, wie bereits ein schwerer LKW-Unfall am Tag nach der Gotthard-Katastrophe gezeigt hatte. Trotzdem wählten seither täglich viele Fahrer diese Route.
Es geht darum, die 4’500 schweren Lastwagen die üblicherweise täglich durch den Gotthard fuhren, über die Ausweich-Pässe San Bernardino, Simplon und Grosser St. Bernhard zu verteilen.
Laut Analysen des Bundesamts für Strassen (ASTRA) können San Bernardino und Grosser St. Bernhard rund 1000 Lastwagen pro Tag mehr verkraften.
Trotzdem jedoch reichen laut ASTRA die Strassen-Kapazitäten für den November.
Das Bundesamt empfiehlt, den Grossraum Zürich via Hirzel und Luzern grossräumig zu umfahren und von dort auf die A13 Richtung Bündnerland zu gelangen. Auch der Transitverkehr aus dem Raum Singen und Bregenz wird über die A13 und den San Bernardino geführt.
Weiter soll das Angebot der Bahnen wie die «Rollende Landstrasse» am Lötschberg genutzt werden.
LSVA senken?
Die Zolldirektion prüfte am Dienstag, ob die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) für die San-Bernardino-Route auf denselben Betrag wie jene für den Gotthardtransit gesenkt werden soll.
Für einen 34-Tönner auf der Fahrt Chiasso-Basel kostet die Strecke via San- Bernardino rund 30 Franken mehr. Die Ware ist zudem länger unterwegs. Dadurch sehen sich Tessiner Transportunternehmen unter Druck.
Internationale Kontakte
International fanden verschiedene Kontakte statt. Max Friedli, Direktor des Bundesamtes für Verkehr, orientierte in Rom seinen italienischen Amtskollegen über die Verkehrslenkungs-Massnahmen.
Die italienischen Behörden zeigten Verständnis, erwarteten jedoch, dass die Massnahmen ausländische Transporteure nicht diskriminierten.
Auch mit Deutschland, Österreich und Frankreich wurde Kontakt aufgenommen.
swissinfo und Agenturen
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