Wegen dem Stillstand der Doha-Runde über ein neues Welthandelsabkommen setzt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) auf Freihandelsabkommen.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
Diese müssten als «zweitbeste Lösung» angestrebt werden, sagte Seco-Chef Jean-Daniel Gerber.
Derzeit würden die Verhandlungen mit Kanada wieder aufgenommen, sagte Gerber in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» (neuste Ausgabe). Man wolle innerhalb des nächsten halben Jahres zu einem Ergebnis kommen. Der strittige Punkt aus Schweizer Sicht sei, dass Kanada gewisse landwirtschaftliche Konzessionen verlange.
Weiter führe die Schweiz Verhandlungen mit Thailand, Ägypten und den Mitgliedern des «Gulf Corporation Council» – das sind Saudiarabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Kuwait, Oman und Qatar. Gespräche über ein mögliches Freihandelsabkommen würden zudem mit Japan geführt.
Motor in Schwung
Im eigenen Binnenmarkt habe die Schweiz wichtige Neuerungen unter Dach und Fach gebracht, sagte Gerber: Beispiele seien die Personenfreizügigkeit mit der EU, die Schuldenbremse oder das neue Binnenmarkt- und das Wettbewerbsgesetz.
Der derzeitige Aufschwung hänge allerdings zum grössten Teil mit der stark wachsenden Weltwirtschaft zusammen: «Wir haben immer noch einen grossen Reformbedarf.» Die Schwächen ortet Gerber etwa im zu teuren Gesundheitswesen, der Landwirtschaft und der zunehmenden Staatsverschuldung.
Das Seco arbeitet laut Gerber derzeit Vorschläge für ein nachhaltiges Wachstumspaket aus, das auch soziale und Umweltfaktoren berücksichtigen soll. Ein zweites Wachstumspaket war im Februar vom abgetretenen Wirtschaftsminister Joseph Deiss angekündigt worden.
swissinfo und Agenturen
Beliebte Artikel
Mehr
Swiss Abroad
Argentinien: Tausende Nachkommen von Ausgewanderten fordern den Schweizer Pass
Sollte die Schweizer Wirtschaft die globalen Grenzen respektieren, wie es die Umweltverantwortungs-Initiative fordert? Oder würde dies dem Wohlstand des Landes schaden?
Am 9. Februar stimmen die Schweizerinnen und Schweizer über die von den Jungen Grünen lancierte Umweltverantwortungs-Initiative ab.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Schweizer Konjunktur stösst an die Decke
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Aufgrund der Angaben aus Industrie, Bau- und Kreditgewerbe zeichne sich ein Wendepunkt ab, heisst es aus dem Forschungsinstitut. Nach vielen Monaten mit einer anhaltenden Aufwärtsbewegung ist das Barometer der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich im August nicht mehr gestiegen. Es notierte auf dem Stand von 2,42 Punkten, nach revidiert 2,48 Punkten im Juli und 2,47…
«Doha-Runde»: Liberalisierung des Welthandels gescheitert
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Landwirte hingegen sind über die abgeblasene «Doha-Runde» kurzfristig erleichtert. Langfristig aber könnte es für sie schlimmer kommen. Sandra Helfenstein vom Schweizerischen Bauernverband (SBV) macht kein Hehl daraus, dass die Bauern froh seien über das Scheitern der Liberalisierungsrunde. Denn die angepeilte Senkung der Importzölle für Landwirtschaftsprodukte hätten den Bauernstand schwer getroffen. Aber laut dem Schweizer…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Laut der Linken führt jede agrar- und wirtschaftliche Öffnung einen Schritt in Richtung Integration in die EU. Für die Rechte ist diese Entwicklung «schädlich». Die Aufnahme von Gesprächen über ein Agrar-Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union ist bei den politischen Parteien auf gemischte Reaktionen gestossen. Während die Sozialdemokratische Partei (SP) das Abkommen begrüsst, warnt die Schweizerische…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das Kooperationsforum lässt eine Tür für ein Freihandelsabkommen offen, mit dem Wirtschaftsminister Joseph Deiss im Januar gescheitert war. Bundesrat Deiss hat das Abkommen am Donnerstag in Washington zusammen mit dem amerikanischen Handelsbeauftragten Rob Portman unterzeichnet. «Mit dem Abkommen werden die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und der Schweiz stärker sein als jemals zuvor», sagte Deiss…
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch