SIG verkauft Positec und wird endgültig zum Verpackungskonzern
Die Schweizerische Industrie-Gesellschaft (SIG) hat sich nach dem Waffengeschäft auch von der Automationstechnik getrennt. Mit dem Verkauf der Positec hat der Schweizer Traditionskonzern die Konzentration auf das Verpackungsgeschäft abgeschlossen.
Die künftige Stossrichtung hatte die SIG bereits bei der Präsentation des betrüblichen Jahresabschlusses 1999 verkündet. In den letzten Tagen ging es nun Schlag auf Schlag.
Automationstechnik verkauft
Am letzten Mittwoch (04.10.) hatte die SIG den Verkauf ihres Waffengeschäftes bekannt gegeben. SIG Arms geht mehrheitlich an zwei deutsche Waffenliebhaber. Am Dienstag (10.10.) folgte nun der Verkauf des Bereiches Automationstechnik SIG Positec.
Die französische Schneider Electric SA übernimmt Positec rückwirkend auf den 1. Januar 2000. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, heisst es. Die Transaktion muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.
Die Schneider Electric plane, das bestehende Personal zu übernehmen und wolle aus Positec eine eigenständige Division gründen. Positec beschäftigt rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 130 davon in der Schweiz.
Abgestossener Umsatz wird kompensiert
Mit dem Verkauf des Waffengeschäftes und der Automationstechnik fällt beim SIG-Konzern rund ein Fünftel des Umsatzes weg. SIG Arms erwirtschaftete 1999 einen Umsatz von knapp 180 Mio. Franken, Positec 160 Mio. Franken.
Der Wegfall werde jedoch volumenmässig kompensiert durch die übernommene Krupp Kunststofftechnik, erklärte SIG-Sprecher Rolf Schneider. Sie bildet als SIG Plastic neben den zwei bestehenden Kernbereichen SIG Combibloc (Flüssigkeits-Verpackungssysteme) und SIG Pack (Verpackungsmaschinen) das dritte Standbein der «neuen» SIG.
Gute Aussichten für das laufende Jahr
Nach dem zweistelligen Gewinneinbruch im vergangenen Jahr findet sich die SIG nach der Restrukturierung wieder auf Kurs. In den Kernbereichen sei ein Wachstum zu verzeichnen, sagte Schneider. Combibloc werde beim Betriebsergebnis deutlich zulegen. Pack werde nach dem Verlust 1999 wieder in die schwarzen Zahlen zurückkehren.
Im vergangenen Geschäftsjahr war das Betriebsergebnis des SIG-Konzerns vor der Restrukturierung auf 107 Mio. Franken eingebrochen, nachdem es 1998 noch 152 Mio. Franken betragen hatte. Der Umsatz blieb mit 1,95 Mrd. Franken praktisch stabil.
Zu der Neuausrichtung der SIG vergleiche swissinfo vom 04.10.2000 «SIG stösst Waffenbereich ab».
swissinfo und Agenturen
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