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Spielzeug-König gestorben

Franz-Carl Weber ist gestorben. Der Name der Spielwaren-Kette bedeutet für Generationen Erinnerungen an Kindheits-Tage. www.fcw.ch

Franz-Carl Weber ist tot. Sein Name ist für Generationen mit erfüllten und nicht erfüllten Wünschen verknüpft.

Der Spielzeug-Pionier Franz-Carl Weber starb am 22. Dezember. Er erlag im Alter von 77 Jahren einer schweren Krankheit, wie seine Familie am Samstag bekannt gab.

Der 1924 geborene Franz-Carl Weber war der Enkel des eigentlichen Gründers des Spielzeug-Warenhauses, der denselben Namen trug. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Tony führte der nun Verstorbene das Familien-Unternehmen in dritter Generation, bis es 1984 an die Detailhandels-Gruppe Denner verkauft wurde.

Eingestiegen in den Betrieb war Franz-Carl Weber 1943, sein Bruder Tony folgte 1946. Unter ihrer Leitung hatte das Unternehmen seine Präsenz über Zürich hinaus ins ganze Land ausgeweitet. Zugleich begann die Expansion ins Ausland. Es entstanden FCW-Filialen in Deutschland, Österreich, Frankreich und den USA.

Inbegriff für Spielzeug

Mit den zahlreichen Filialen in der ganzen Schweiz war der Name «Franz Carl Weber» über Jahrzehnte der Inbegriff kindlicher Spielzeug-Träume.

Gegründet worden war das Traditions-Unternehmen 1881 von Franz Carl Weber, dem Grossvater des nun Verstorbenen. 1879 war Franz Carl Weber aus Deutschland in die Schweiz eingewandert. Das Spielzeug-Geschäft führte er mit seinem Bruder Konrad. Auf die Weihnachts-Saison 1891 hin erschien erstmals ein Prospekt.

Das Schaukelpferd

Dieser wurde später als «bebilderte Preisliste» beibehalten und nochmals später zum Verkaufs-Katalog ausgeweitet. Bekannte Künstler konnte der Firmenchef zur Gestaltung der Umschlagseiten gewinnen.

Um Herstellung und Verkauf von Spielwaren aus der Schweiz zu fördern, begann Franz Carl Weber ab 1917 damit, ein Filial-Netz aufzubauen: Gemeinsam war diesen Läden bereits das Design mit dem Schaukelpferd, das schliesslich Kinder im ganzen Land mit ihren Spielzeug-Sehnsüchten und Träumen verbanden.

Die Einzelfirma wurde 1919 in eine Familien-AG umgewandelt, aus der sich der Gründer 1922 nach dem Tod seiner Frau zurückzog.

1984 kam dann das Aus: Die Besitzerfamilie verkaufte den Schweizer Teil des Unternehmens an den inzwischen ebenfalls verstorbenen Denner-Chef Karl Schweri.

Denner begann 1991 mit dem Abbau von mehr als einem Drittel der noch verbliebenen 52 Filialen in der Schweiz. Begründet worden war der Schritt damals mit der grösseren Konkurrenz in der Spielzeug-Branche. Dennoch: «Franz Carl Weber» und das Schaukelpferd sind in der Schweiz weiterhin die Nummer eins im Spielwaren-Handel.

Rita Emch

Mit der Schweiz verbunden

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