Swiss bestätigt Betriebsverlust für 2004
Die Fluggesellschaft Swiss hat für das letzte Jahr einen Reinverlust von 140 Mio. Franken verbucht. 2003 hatte sich der Verlust auf 687 Mio. Franken belaufen.
Spekulative Medienberichte, die eine baldige Allianz angedeutet hatten, wurden nicht bestätigt.
Das Ergebnis sei nicht zufriedenstellend, «obwohl operativ in jedem Quartal die Vorjahresergebnisse übertroffen werden konnten», kommentierte Swiss-Chef Christoph Franz das Geschäftsjahr 2004. Die Fortschritte betragen «beachtliche 10% des Umsatzes.»
Um jedoch die Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen, seien die im Januar angekündigten Massnahmen mit einer weiteren Flottenreduktion um mindestens 13 Regionalflieger unabdingbar. Ohne eine zügige Umsetzung würde die Swiss laut Franz auch im laufenden Jahr kein positives Betriebsergebnis erreichen.
Noch kein neuer VR-Präsident
Weitere Einsparungen erwartet Swiss von den laufenden Verhandlungen der Gesamtarbeitsverträge (GAV) und mit Zulieferern. Das Unternehmen will seine Kosten bis 2007 netto um insgesamt rund 300 Mio. Fr. verbessern.
Keine Äusserungen gab es zur Suche nach einem neuen Verwaltungsratspräsidenten und Nachfolger des Niederländers Pieter Bouw. Ebenso enttäuscht wird, wer die Bekanntgabe einer neuen Allianz erwartete, wie dies diverse Medienberichte in den vergangenen Tagen angedeutet hatten.
1500 Stellen weniger
Der Umsatz der Swiss sackte 2004 gegenüber dem Vorjahr von gut 4,1 Mrd. auf 3,6 Mrd. Franken ab. Das Betriebsergebnis verbesserte sich dagegen von minus 498 Mio. auf minus 122 Mio. Franken. Allein im letzten Quartal betrug der Betriebsverlust 123 Mio. Franken.
Die flüssigen Mittel beliefen sich zum Jahresende wie bereits Mitte Februar mitgeteilt auf 481 Mio. Franken. Ein Jahr zuvor waren es 503 Millionen gewesen. Die Zahl der Vollzeitstellen sank um 1447 auf noch 6625.
Basel und Genf werden unwichtiger
Die Swiss wolle sich noch stärker auf profitable Märkte fokussieren. Der Flugplan am Hub Zürich bleibe erhalten und solle über Codeshares ausgebaut werden. Dazu gelangen in Zürich tendenziell grössere Flugzeuge zum Einsatz, so die Swiss.
Die Angebote in Genf und Basel werden «auf kostendeckende Produktionssysteme» umgestellt. Flüge, die Swiss deshalb nicht mehr selber durchführe, sollen «weitestgehend» von Partner-Airlines übernommen werden.
Übernahmespekulationen lassen Swiss-Aktie steigen
Spekulationen über eine Übernahme der angeschlagenen Swiss durch die Lufthansa haben den Kurs der Swiss-Aktie am Freitag in Zürich in die Höhe getrieben.
An der Börse werden nur knapp 14% der Swiss-Aktien gehandelt. Über 20% halten die Eidgenossenschaft, den Rest Kantone, Grossbanken und einige Industrieunternehmen.
Die Spekulationen wurden am Freitag auch dadurch angeheizt, dass der deutsche Swiss-Konzernchef Christoph Franz an einer Pressekonferenz in Basel keinen Namen für die Nachfolge des Verwaltungsratspräsidenten, des Niederländers Pieter Bouw, nannte.
swissinfo und Agenturen
Swiss-Umsatz 2004: 3,6 Mrd. Franken
Verlust 2004: 122 Mio. Franken
Verlust 4. Quartal 2004: 123 Mio. Franken
Flüssige Mittel Ende 2004: 418 Mio. Franken
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