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Swiss: Höherer Verlust und weniger Flugzeuge

Immer weniger Heckflossen mit dem Schweizer Kreuz: Swiss verkleinert die Europaflotte von 35 auf 24 Maschinen. Keystone

Die Fluggesellschaft Swiss hat im ersten Halbjahr 2005 einen Verlust von 89 Mio. Franken erwirtschaftet. Im Vorjahr belief sich das Defizit noch auf 33 Mio.

Im weiteren kündete die Swiss eine Reduktion der Regionalflotte von 35 auf 24 Flugzeuge an, und Verwaltungsratspräsident Peter Bouw tritt im September zurück.

Die von der deutschen Lufthansa kontrollierte Swiss verkleinert den Verwaltungsrat und die Regionalflotte. Verwaltungsratspräsident Peter Bouw wird an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 22. September zurücktreten.

Als Nachfolger von Bouw sei Verwaltungsrat Rolf Jetzer vorgesehen, teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag mit. Aus dem Verwaltungsrat werden neben Bouw auch Claudio Generali, Michael Pieper, Jan Audun Reinas
und Peter Siegenthaler, der Vertreter der Eidgenossenschaft, austreten.

Treibstoffpreis belastet das Ergebnis

Jacques Aigrain, Walter Bosch und Jetzer stellen sich erneut zur Verfügung. Neu hinzu gewählt werden Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber und Lufthansa-Aufsichtsratsmitglied Klaus G. Schede. Damit wird das Swiss-Aufsichtsgremium von acht auf fünf Mitglieder verkleinert. Die Verwaltungsräte werden für eine Amtszeit von drei Jahren gewählt.

Im ersten Halbjahr 2005 musste die Swiss einen Reinverlust von 89 Mio. Franken hinnehmen nach einem Defizit von 33 Mio. Franken im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz konnte sich mit 1,769 (1,768) Mrd. Franken praktisch halten. Der höhere Treibstoffpreis und ein schlechteres Finanzergebnis hätten das Resultat nach unten gedrückt, hiess es weiter.

Verhandlungen mit Gewerkschaften nicht abgeschlossen

Zudem kosteten Restrukturierungen von Januar bis Ende Juni 6 Mio. Franken. Der Personalbestand ging gleichzeitig um 148 auf noch 6477 Vollzeitstellen zurück, die sich 7583 Mitarbeitende teilen.

Die Kosten des im Januar angekündigten Abbaus von 800 bis 1000 Stellen seien im vorliegenden Resultat noch nicht enthalten. Denn die Verhandlungen mit den Gewerkschaften seien noch nicht abgeschlossen. «Das Verhandlungsergebnis wird die Kosten der Restrukturierung massgeblich beeinflussen», hiess es.

Die laufenden Restrukturierungen sollen ungeachtet der Kostenvorteile aus dem Zusammengehen mit der Lufthansa weitergeführt und wie angekündigt im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Die Integration in den deutschen Flugkonzern verlaufe planmässig.

Ende Juni hatte die Swiss 497 Mio. Franken an flüssigen Mitteln. Das sind 16 Mio.Fr. mehr als Ende 2004.

Kleinere Europaflotte

Die zurzeit aus 35 Flugzeugen bestehende Regionalflotte soll auf 24 Einheiten verkleinert werden. Die neun Embraer-145-Maschinen werden bis Ende des Winterflugplans schrittweise aus dem Swiss-Flugdienst genommen und weitervermietet.

Die Flotte der Avro-Jets wird auf 24 Maschinen erweitert. Bisher betreibt Swiss vier Avro RJ85 und 15 Avro RJ100ss. Ein RJ100 wird im Oktober verkauft. Im ersten Quartal 2006 will Swiss sechs zusätzliche Avro RJ100 mieten und in Betrieb nehmen.

swissinfo und Agenturen

Beim Neuanfang der Swiss am 31. März 2002 verfügte die Fluggesellschaft über 133 Flugzeuge und beschäftigte 10’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Gesellschaft verzeichnete im Jahr 2002 einen Nettoverlust von 980 Mio. Franken. 2003 betrug der Verlust 686 Mio., 2004 waren es 140 Millionen.

Im Rahmen von mehreren Restrukturierungs-Schritten wurde die Swiss auf 82 Flugzeuge und rund 7500 Vollzeit-Arbeitsplätze gesund geschrumpft.

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