Syngenta steigert Reingewinn
Der Agrochemie-Konzern Syngenta hat im 1. Halbjahr 2002 den Reingewinn um 12% deutlich gesteigert. Der Umsatz war leicht rückläufig.
Der Gewinn nahm auf 448 Mio. Dollar (rund 670 Schweizer Franken) zu, wie der weltweit führende Schweizer Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Hersteller am Mittwoch in Basel mitteilte. Der Umsatz lag hingegen mit 3,9 Mrd. Dollar 3% tiefer.
Syngenta ist in den Bereichen Herbizide, Fungizide, Insektizide sowie Saatgut tätig. Der Konzern beschäftigt in über 50 Ländern mehr als 20’000 Personen.
Mehr Einsparungen
In der gleichen Periode seien synergiebedingte Einsparungen von insgesamt 105 Mio. Dollar realisiert worden, heisst es weiter in der Medienmitteilung. Die Einsparungen seit der Fusion und bis Ende 2002 dürften sich somit auf 340 Mio. Dollar belaufen.
Die Nettoverschuldung per Ende des Berichtszeitraumes betrug 1,8 Mrd. Dollar, was einem Verschuldungsgrad von 40% entspricht.
Vorsichtige Prognosen
Zu den Aussichten für das Gesamtjahr 2002 gibt sich Syngenta vorsichtig. «Der Konzern erwartet im zweiten Halbjahr eine ähnliche Umsatzentwicklung wie in den ersten sechs Monaten», sagte Syngenta-Konzernchef Michael Pragnell.
Die Marktlage in der Landwirtschaft habe sich im ersten Semester nicht verbessert. Im Bereich Crop Protection sank der Absatz um 2%, beim Saatgut um 1%. Die Vertriebskanäle vieler wichtiger Märkte verfügten weiterhin über hohe Lagerbestände, so in den USA, in Brasilien und Frankreich. Syngenta habe aber mit Lagerabbau und besserer Abstimmung der Verkäufe an den Endverbrauch Fortschritte gemacht.
Negativ machten sich laut Pragnell der schwächere Euro und der stärkere Franken bemerkbar. Die Wechselkurs-Effekte trugen 1% zum Umsatzrückgang bei und führten beim EBITDA zu einem Rückgang von 2%. Das EBITDA-Ziel von 25% werde wohl erst erreicht, wenn sich die Landwirtschafts-Märkte erholt hätten.
Syngenta entstand im Jahr 2000 aus den Pflanzenschutz-Aktivitäten des Pharmakonzerns Novartis und des britischen Konkurrenten Astra Zeneca.
Protest gegen Syngenta-Herbizid
Obschon Syngenta gute Wirtschaftszahlen präsentieren kann, ist der Konzern nicht von Kritik verschont. So hatte vor wenigen Tagen die «Erklärung von Bern» die Einstellung des Herbizids «Gramoxone» verlangt. Die Entwicklungs-Organisation wirft Syngenta vor, «Gramoxone» töte nicht nur Pflanzen, sondern auch Menschen.
Dies stand auf den Transparenten und Flugblättern, welche die «Erklärung von Bern» während einer Aktion den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einer viertägigen internationalen Pestizid-Konferenz in Basel verteilte.
Das Herbizid «Gramoxone» gehört zu Syngentas zehn wichtigsten Produkten. Seit 35 Jahren auf dem Markt, sei es eines der am besten untersuchten Mittel, sagte Syngenta-Mediensprecher Jürg Eberle. Dem Konzern seien – bei vorschriftsgemässer Anwendung des Mittels – keine Todesfälle bekannt.
swissinfo und Agenturen
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