Um den Burley-Tabak anzubauen, der vor allem für Zigaretten benutzt wird, werden die kleinen Samen auf Eric Chassots Hof sortiert und angesetzt.
Thomas Kern
Die Samen werden im März oder April auf Styroporschalen in nährstoffreiches Wasser gelegt, bis die Setzlinge gross genug zur Anpflanzung sind.
Thomas Kern
Eric Chassot, seine Frau und Familienmitglieder beim Pflanzen der Setzlinge.
Thomas Kern
Nicotiana tabacum oder kultivierter Tabak ist eine ganzjährige Krautpflanze. Sie ist die am meisten kultivierte Pflanze der Gattung Nicotiana, und ihre Blätter werden in vielen Ländern zur Gewinnung von Tabak gebraucht.
Thomas Kern
Obwohl die landwirtschaftlichen Bedingungen in der Schweiz nicht ideal sind für Tabak, gibt es im Broye-Tal eine einheimische Produktion auf grossen Flächen.
Thomas Kern
Pause bei der Familie Chassot!
Thomas Kern
Im Cafe Reine Berthe in Payerne zeugen Dekorationsstücke von der Wichtigkeit des Tabakanbaus im Broye-Tal und der Nähe von Fermenta und SOTA, der beiden lokalen Tabakpflanzer-Kooperativen.
Thomas Kern
Der Tabak wird von Hand geerntet. Dafür sitzt man auf einem speziellen Gefährt, das langsam den Setzreihen nachfährt. Die Tabakblätter kommen in Körbe und werden daraufhin in einer Scheune zum Trocknen aufgehängt.
Thomas Kern
Tabakpflanzen werden bis 2 Meter hoch. Etwa 4% des in der Schweiz verarbeiteten Tabaks stammt von Schweizer Tabakpflanzern. Mehr als 95% des Tabaks wird importiert.
Thomas Kern
Bei der Tabakernte kann Eric Chassot auf die Mithilfe seiner Familie zählen, auf Schüler aus der Gegend sowie auf Erntehelfer aus dem Ausland. Zum Mittagessen kommen sie alle zusammen.
Thomas Kern
Die Tabakernte ist sehr arbeitsintensiv. Die Landwirte setzen dazu in der Regel so viele Familienangehörige wie möglich ein, aber auch Nachbarn und Tagelöhner.
Thomas Kern
Die gepflückten Blätter werden von einer französischen Studentin in der Scheune an einer Schnur zum Trocknen und Festigen aufgehängt.
Thomas Kern
Zwei Landwirt-Lehrlinge entladen Behälter mit frisch gepflückten Tabakblättern. Der Tabak bleibt für mindestens acht Wochen in der Scheune. Bei der Lufttrocknung wechselt er von seiner hellgrünen Farbe auf Gelb und dann Braun.
Thomas Kern
Die frisch gepflückten Tabakblätter haben die Farbe eines Kopfsalates. Nach nur wenigen Tagen in der Scheune beginnen sie sich zu verfärben und sie schrumpfen.
Thomas Kern
Vorbereitung der Blätter für die Luft-Trocknung in der Scheune. Die warmen Tage und kühlen Nächte des Spätsommers bieten für diesen Prozess nahezu ideale Bedingungen.
Thomas Kern
Eric Chassot und seine Frau sortieren Tabakblätter mit unterschiedlichen Qualitäten aus. Die Ernte 2009 wurde wiederholt durch Hagelschlag beeinträchtigt. Die mindere Qualität wirkt sich auch auf den Preis aus, den der Tabakbauer für das fertige Produkt erhält.
Thomas Kern
Nach seiner Trocknung ist der Tabak nicht vollständig stabilisiert. Er wird nun fermentiert. Bei diesem Prozess werden chemische Bestandteile durch Oxidation umgewandelt. Fermentierter Tabak kann problemlos jahrelang gelagert werden.
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Nach der Aussortierung und Qualitätskontrolle durch den Produzenten werden die Blätter in Ballen komprimiert.
Thomas Kern
Die Ernte wird dann einem Prüfungsausschuss vorgelegt, der die Qualität und den Preis der Ware bestimmt.
Thomas Kern
Die jährlichen Verkaufsversammlungen sind das Highlight der Produktionssaison. Nach der Arbeit feiern Prüfer und Erzeuger im nahegelegenen Restaurant La Reine Berthe.
Thomas Kern
Die Schweizer Tabakproduktion ist in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, infolge des wirtschaftlichen Umfeldes. Nur noch etwa 200 Landwirte widmen sich dieser Kultur. Die meisten von ihnen befinden sich im Vallée de la Broye, in den Kantonen Freiburg und Waadt.
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Ich leite ein mehrsprachiges Team, das über die aktuelle Themen der Auslandschweizer:innen berichtet und sie mit den nötigen Informationen versorgt, damit sie am politischen Leben in der Schweiz teilnehmen können.
Nach meinem Studium der Politikwissenschaften in Neuenburg und Bern habe ich meine ersten Erfahrungen im Multimedia-Journalismus bei Teletext und später bei RTS gesammelt. Seit 2008 arbeite ich bei SWI swissinfo.ch in verschiedenen journalistischen und leitenden Funktionen.
Als Fotoredaktorin bin ich verantwortlich für den redaktionellen Einsatz der Fotografie bei SWI swissinfo.ch und die Zusammenarbeit mit Fotografen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, nehme ich die Kamera in die Hand und begleite einen unserer Journalisten.
Ich habe eine Ausbildung als Fotograf in Zürich absolviert und arbeite seit 1989 als Fotojournalist. 1990 war ich Mitbegründer der Schweizer Fotografenagentur Lookat Photos. Ich bin zweifacher Gewinner des World Press Award und wurde mit mehreren Schweizer Nationalstipendien ausgezeichnet. Meine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und sind in verschiedenen Sammlungen vertreten.
Der auf Schweizer Boden angebaute Tabak macht lediglich 5% des Rohmaterials aus, das in der Tabakindustrie der Schweiz verwendet wird. Im Landwirtschaftssektor ist der Tabak also ein kleiner Player. Die letzten Bauern wollen ihre traditionelle Produktion aber behalten. In der Schweiz werden zwei Tabaksorten angebaut: Burley, der in traditionellen Tabak-Lagerschuppen luftgetrocknet wird und Virginia, der 1992 in die Schweiz eingeführt wurde und in Öfen künstlich getrocknet wird. (Bilder: Thomas Kern/Text: Samuel Jaberg, swissinfo.ch)
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